Mit fünften Plätzen in Qualifying und Rennen hatte Frank Stippler in seinem Joest-Jahreswagen beim Saisonfinale 2005 in Hockenheim zu überraschen gewusst - umso mehr hatte man dem gebürtigen Kölner für 2006 zugetraut. Was folgte, waren trotz der unbestrittenen Qualitäten Stipplers sieben Nullrunden in Folge. Eine Serie aus Pleiten, Pech und Pannen, die heute ihr Ende fand.

"Wir haben bisher in dieser Saison viel Pech gehabt. Es waren Dinge, die man als außen Stehender teilweise nicht mitbekommt, aber das Team wusste, was Sache ist, und hat mich weiterhin stark unterstützt, obwohl die Ergebnisse ausblieben", sprach Stippler uns gegenüber seinem Team Rosberg große Komplimente aus, "ich bin sehr glücklich, meinem Team den Kredit, den sie mir gegeben haben, zurückzahlen zu können."

Bereits im Qualifying hatte der 31-Jährige als bester Jahreswagenpilot mit Rang sieben positiv auf sich aufmerksam gemacht, um am Start für noch mehr Furore zu sorgen: Mit Leichtigkeit setzte sich der 2005er-Audi Stipplers in Bewegung und brachte bis zur zweiten Kurve sogar den viertplatzierten Bernd Schneider in Verlegenheit. Nach der Safety-Car-Phase auf Position sechs liegend fuhr der frühere Porsche-Cup-Fahrer ein unaufgeregtes, jedoch effektives Rennen, das ihn bis auf Platz fünf brachte.

"Es war ein Rennwochenende, bei dem es keinerlei Probleme gab - das kannte ich in den letzten acht Rennen, inklusive der 24 Stunden auf dem Nürburgring - gar nicht mehr", zeigt sich Stippler erleichtert, nachdem sich auch sein Dienstwagen als vollkommen tadellos präsentiert hatte: "Das Auto war konkurrenzfähig und konnte fast mit den aktuellen Autos mithalten, so dass ich aufpassen musste, es nicht zu überfahren."

Ein Balanceakt, den er wiefolgt beschreibt: "Man kann möglicherweise einen ähnlichen Speed mitfahren, aber es ist mit einem hohen Risiko verbunden", wollte Stippler das Risiko ausschließen, einen sicheren Punkterang zu verschenken - und blieb realistisch: "Wenn man acht Runden perfekt fährt, kann das mit einem kleinen Fehler wieder hinfällig werden - da muss man sich eingestehen, dass man nicht ganz mitkommt."