Die ersten beiden Trainings-Sessions von David Schumacher in der DTM liegen hinter ihm und sind auch durchaus erfolgreich verlaufen. Im 1. Freien Training auf dem Autodromo Internacional do Algarve in Portimao erreichte er den 13. Platz.

In FP2 am Nachmittag platzierte sich der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Fahrers Ralf Schumacher mit einem Abstand von 1,2 Sekunden auf Position 22. Ab Samstag geht es für Schumacher und sein Mercedes-Team Winward samt den Teamkollegen Maximilian Götz und Lucas Auer erstmals um die Wurst.

DTM-Boss Gerhard Berger über David Schumacher

Sicherlich weckt allein der Name 'Schumacher' eine gewisse Erwartungshaltung. Nicht vergessen dürfen Fans aber, dass David seine erste Saison in einem GT3-Rennwagen bestreitet. Der 20-Jährige war bislang ausschließlich in Formel-Wagen, zuletzt in der FIA Formel 3, unterwegs - wo er auch vergangenes Wochenende wieder eingesprungen ist. Experten sind der Meinung, dass schon eine Punktefahrt im großen Starterfeld der DTM mit 29 Autos als Erfolg gewertet werden kann.

Die DTM kann sich mit David Schumacher natürlich über mediale Aufmerksamkeit freuen. DTM-Boss Gerhard Berger ordnete zuletzt allerdings ein: "Am Ende zählt nur die Leistung. Im Vorspann zur Saison ist Schumacher natürlich ein starker Name, aber spätestens nach dem 1. Rennen werden wir über konkrete Leistungen sprechen. Ich hoffe, dass er gut dabei ist."

Auf die Frage, ob es Schumacher auch über die DTM in die Formel 1 schaffen könnte, gab sich Berger optimistisch: "Das kann auch über die DTM gutgehen. Ich denke zwar, dass die DTM auch ein sehr guter Ort für Rennfahrer ist, aber wenn sich daraus ein Weg in den Formelsport ergibt, ist das auch etwas sehr Positives."

"Wenn du ein guter Rennfahrer bist, musst du beides draufhaben"

Auf die Frage, ob die Formel-Jugend es in der DTM besonders schwer hat, antwortete der frühere F1-Pilot Berger ohne lange Umschweife: "Schau dir Lawson an. Der ist eingestiegen und war direkt vorne dabei. Es gibt immer Leute, die sagen, sie seien Formel- oder Tourenwagen-Männer, aber das ist komplett falsch. Wenn du ein guter Rennfahrer bist, musst du beides draufhaben. Die Guten haben das auch drauf."

Damit spielte Berger auf die DTM-Saison 2021 von Liam Lawson an, in der es dem Neuseeländer gelang, mit 227 Punkten auf Anhieb Rang zwei der DTM-Gesamtwertung einzunehmen. Dieses Jahr startet Lawson in der FIA Formel 2 und soll bei Red Bull an die 'Königsklasse' herangeführt werden. Die starken Leistungen in der DTM haben dem Nachwuchstalent sicherlich nicht auf seinem weiteren Weg geschadet.

Tomczyk zeigt sich verständnisvoll

Auf die Frage, wie er die aktuelle Situation von David Schumacher einschätzt, antwortete der frühere DTM-Champion und heutige Manager der DTM-Trophy, Martin Tomczyk, zuletzt bei Sport1: "Für ihn ist es ein großer Umstieg vom Formel-Sport in den GT3-Sport. Aber er kommt sehr gut zurecht. Natürlich ist es für einen Fahrer immer schwierig, von einem Auto mit freistehenden Rädern in diese Autos mit einer härteren Gangart im GT-Sport zu kommen. Aber da gewöhnt man sich recht schnell dran. Für ihn wird es hart, weil viele gute Fahrer am Start sind. Er wird seinen Weg machen, aber er wird seine Zeit brauchen. Das weiß er auch."