Pascal Wehrlein fährt beim 13. Saisonlauf in Oschersleben als bester Mercedes-Pilot auf Rang fünf, den Sieg holte sich Timo Glock. Der 20-Jährige rückt damit in der Gesamttabelle wieder an die Spitze der Deutschen Tourenwagenserie.

Andere würden aufgeben

Von Rang sechs gestartet machte Wehrlein gleich zu Beginn einen Platz gut. Doch diese Position auch ins Ziel zu fahren wurde für den Youngster zu einer echten Herausforderung. Etwa nach der Hälfte der Renndistanz klagte Wehrlein über Probleme mit der Lenkung. "Leider ist meine Servolenkung ziemlich früh im Rennen ausgefallen, als ich gerade Druck auf Farfus ausgeübt habe", ärgert sich der 20-Jährige. "Zuerst hat sie nur gehakt, dann ist sie aber komplett ausgefallen", erinnert er sich. Ein Abrissvisier hatte die Kühlung bei Wehrlein verstopft, was schlussendlich zum Ausfall der Servolenkung führte.

Doch der Mercedes-Pilot wusste, dass er beim heutigen Rennen unbedingt Punkten muss. Meisterschaftsrivale und bisheriger Spitzenreiter Audi-Pilot Mattias Ekström fuhr nach technischen Problemen im Qualifying nur auf Rang 14 und blieb am Samstag deshalb ohne Punkte. Die Chance für den 20-Jährigen die Gesamtführung zurückzuerobern. "Das war definitiv ein Herzschlagrennen", fieberte auch Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz am Kommandostand mit.

Und Wehrlein bewies Durchhaltevermögen. "Andere Fahrer würden in so einer Situation aufgeben, aber ich wollte das Rennen zu Ende fahren. Ich wollte nicht aufgegeben", erklärt der Deutsche. "Es war natürlich schwierig, aber Pascal hat Schadensbegrenzung betrieben und geht jetzt verdient, zum dritten Mal in Folge von Samstag auf Sonntag, als Meisterschaftsführender schlafen", erklärt Fritz gegenüber Motorsport-Magazin.com .

Wehrlein holt sich in Oschersleben trotz Probleme Rang fünf, Foto: Mercedes-Benz
Wehrlein holt sich in Oschersleben trotz Probleme Rang fünf, Foto: Mercedes-Benz

Es wäre mehr drinnen gewesen

Und auch Wehrlein sieht das ähnlich: "Es war Schadensbegrenzung in der Meisterschaft, die ich jetzt wieder anführe", so sei Kommentar zu Rang fünf. Denn sein Vorsprung wäre zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits größer gewesen, hätte Wehrlein in Spielberg nicht wichtige Punkte verloren. Audi-Pilot Timo Scheider hatte den 20-Jährigen beim Rennen in Österreich "rausgeschoben". Deshalb zeigte sich Wehrlein über die zurückeroberte Tabellenspitze dennoch erfreut: "Unter diesen Umständen ist es ein gutes Ergebnis, auch wäre deutlich mehr drin gewesen wäre."

Wehrlein hat mit 130 Punkten nun vier Zähler mehr als Ekström. Dahinter folgen Edoardo Mortara mit 110 Punkten und Jamie Green sowie Bruno Spengler mit jeweils 103 Zähler.