Nach zwei vierten Plätzen hat sich Robert Wickens seine erste Pole Position in der DTM geholt. Auf dem Norisring ließ er der routinierten Konkurrenz keine Chance und verwies Bruno Spengler und Gary Paffett auf die Plätze. Audi ist beim Heimspiel in Nürnberg nur die dritte Kraft, insbesondere Mike Rockenfeller bekam das mehr als deutlich zu spüren.

"Ich wusste, dass meine Runde okay war, ich wusste aber nicht, ob es reicht. Als ich gehört habe, dass ich Erster bin, hatte ich Schmetterlinge im Bauch, aber da stand ja noch gar nicht fest, dass ich vorne bleibe", freute sich Wickens nach dem Qualifying. "Wir waren bereits das ganze Jahr gut, hatten aber in manchen Bereichen Probleme. Wir haben an unseren Schwächen gearbeitet und werden jetzt dafür belohnt.

Mike Rockenfeller fuhr nur hinterher, Foto: Audi
Mike Rockenfeller fuhr nur hinterher, Foto: Audi

Eine erste Überraschung gab es direkt zu Beginn des Qualifyings, als ausgerechnet Tabellenführer Mike Rockenfeller ausschied. Der Audi-Pilot verpasste den Einzug in Q2 nur um wenige Hundertstelsekunden und das Rennen damit von der 19. Position in Angriff nehmen. "Wir sind sehr weit hinten, wir müssen schauen, was im Rennen möglich ist. Wir geben nicht auf. Letztes Jahr bin ich Sechster geworden und bin auch nicht vorne gestartet. Schade, denn wir sind hier nicht schlecht unterwegs, die besten Audi fahren vorne mit", ärgerte sich Rockenfeller, der mit dem Setup seines Autos nicht zufrieden ist.

Während in Q2 jeweils drei weitere Audi und BMW ausschieden, präsentierte sich Mercedes auf dem Norisring gewohnt stark. Fünf Fahrer zogen in die dritte Runde der Qualifikation ein, darunter natürlich auch Lausitzring Sieger Paffett. Lediglich Roberto Merhi konnte nicht mit seinen Teamkollegen mithalten und schied als 21. bereits früh aus.

Immerhin schaffte es die Konkurrenz in Q3, eine komplette Mercedes-Dominanz zu verhindern. Auch wenn zeitweise vier Stuttgarter Boliden an der Spitze lagen, waren es am Ende Spengler und Edoardo Mortara, die gemeinsam mit Paffett und Wickens in das Finale um die Pole Position einzogen. Ebenfalls zufrieden sein dürfte Andy Priaulx, der es nach einem schwachen Saisonstart hinter Pascal Wehrlein auf den sechsten Startplatz schaffte.

Spengler verhindert Mercedes-Double

In Q4 war es Paffett, der zunächst eine Rundenzeit vorlegen musste. Auf nur einer fliegenden Runde gelang dem Tabellendritten eine Zeit von 48,460 Sekunden, das sollte am Ende für den dritten Rang reichen. Für eine Überraschung sorgte dagegen der zweite Mercedes-Pilot: Wickens fuhr in 48,384 Sekunden auf die Pole Position. Platz zwei ging an Spengler, der sich mit einem starken letzten Sektor noch knapp vor Paffett schob - und trotz 0,210 Sekunden Rückstand zu Rundenbeginn nur eine halbe Zehntel hinter Wickens blieb. Für Audi blieb nur der vierte Rang - Edoardo Mortara war mit 48,490 Sekunden aber nur unwesentlich langsamer.