Irgendwie muss sich Mattias Ekström am Sonntag vorgekommen sein wie im falschen Film. Nachdem er im Qualifying die Konkurrenz düpierte und mit fast einer halben Sekunde Vorsprung auf die Pole-Position fuhr, lief es im Rennen alles andere als rund. Vom ersten Startplatz fiel Ekström schon in der Anfangsphase weit zurück und wurde im Ziel nur Siebter.

Viel schlimmer als der schlechte Start war jedoch die Erkenntnis, dass vom Samstags-Speed nicht mehr viel übrig war. Ekströms schnellste Runde war 0,649 Sekunden langsamer als die von Rennsieger Bruno Spengler, sogar die Jahreswagen-Fahrer Miguel Molina und David Coulthard waren flotter unterwegs als Ekström.

"So viel Spaß mir mein Auto im Qualifying gemacht hat, so langweilig war es im Rennen für mich", musste der Schwede nach dem Nürburgring-Lauf eingestehen. "Wir haben die Abstimmung nicht richtig getroffen und mit stumpfer Waffe gekämpft."

Der verpatzte Start und der Verbremser in der ersten Kurve, als Ekström seinen Audi A4 nicht richtig herunterschalten konnte - das waren individuelle Fehler. Aber wie kann es kommen, dass ein Bolide über Nacht so viel langsamer wird? Vor allem, wenn eben dieses Auto im Vorjahr noch so perfekt funktionierte und der Fahrer im Freien Training am Samstag auf Platz vier fuhr?

Eine mögliche Erklärung könnten die Streckenbedingungen sein. Nach den starken Regenfällen in der Nacht und am Vormittag war der Nürburgring wieder grün, das komplette Gummi von der Ideallinie verschwunden. Schließlich waren die Zeiten am Sonntag deutlich langsamer als am Samstag. Fraglich bleibt allerdings, warum Mercedes sich viel besser auf die neuen Bedingungen einstellen konnte...