Mercedes wurde seiner Favoritenrolle am EuroSpeedway gerecht und verwandelte die 100. Pole Position der Marke von Paul di Resta in einen Dreifachsieg. Allerdings war es nicht der Schotte, der den zweiten Saisonsieg für Mercedes einfuhr, sondern der Meisterschaftsführende Bruno Spengler, der sein Punktekonto nach zwei zweiten Plätzen und einem Sieg auf 26 aufstockte.

Für Spengler war es der insgesamt sechste DTM-Sieg - der erste seit drei Jahren. Mercedes gewann acht der letzten zwölf DTM-Läufe. "Das ist großartig", schwärmte Spengler. "Mein letzter Sieg war 2007 und ich bin überglücklich." Die erste Position erbte der Kanadier durch einen langsameren Boxenstopp von di Resta. "Sonst habe ich immer Pech, diesmal hatte ich Glück", sagte Spengler, der seiner Freundin einen Sieg zum Geburtstag schenkte.

Di Resta war hingegen enttäuscht, den Sieg an seinen Markenkollegen verloren zu haben. "Ich bin nicht besonders glücklich", sagte er. "Wir hatten ein gutes Auto, eine gute Quali und eine gute Pace. Aber mein Boxenstopp war zu schlecht. Ich war nah dran, habe Punkte gesammelt, das ist gut, aber wenn man von der Pole startet, möchte man gewinnen." Nichtsdestotrotz gibt er sich optimistisch, dass er schon am Norisring zurückschlagen kann. "Es gibt noch viele Rennen und wir sind noch im Kampf dabei. Wir geben nicht auf."

Jamie Green fuhr als bester Jahreswagenpilot aufs Podium. "Das ist ein gutes Gefühl mit einem alten Auto so weit vorne zu stehen", freute er sich. Am Anfang kämpfte er etwas, kam dann aber besser in Fahrt. Sein Fokus liegt auf dem nächsten Rennen in Nürnberg, wo er in den letzten beiden Jahren gewonnen hat.

Das starke Mannschaftsergebnis von Mercedes komplettierten der Auftaktsieger von Hockenheim, Gary Paffet, auf dem fünften Platz und Susie Stoddart, die auf Platz 7 in ihrem 44. DTM-Rennen ihre ersten beiden Punkte einfuhr. Bester Audi-Pilot wurde Mike Rockenfeller in einem Vorjahresauto auf Platz 4. "Das Auto war sehr gut und ich hoffe, dass es so weitergeht", freute sich Rockenfeller, der ein klares Ziel hat: "Ich möchte Rennen gewinnen. Mit dem Vorjahreswagen ist das schwierig, aber in diesem Jahr möglich."

Großes Chaos gab es am Start. Gleich drei Fahrer mussten in Folge einer Kollision aufgeben: Alex Premat, Mattias Ekström und David Coulthard. Ausgerechnet Audi-Pilot Premat schoss Ekström ab und zwang diesen damit in einen Dreher, nachdem er von Coulthard noch einmal gerammt wurde. "Es ist sicher nicht gut, wenn man keine Punkte holt, dadurch wird es in der Meisterschaft schwieriger", sagte Ekström. "Premat hat mich getroffen. Das ist natürlich ärgerlich. Wenn man vorne ist, muss man ein bisschen sanfter miteinander umgehen."

Ralf Schumacher startete im Startchaos eine Aufholjagd vom vorletzten Startplatz, scheiterte als Neunter aber an einem Punktgewinn. Den letzten Punkt ergatterte Timo Scheider, der ebenfalls in Runde 1 weit zurückfiel und sich danach nach vorne kämpfen musste.