Die Rallye Dakar startete in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einem Schockmoment. Während des Prologs verlor die Chinesin Guo Meiling die Kontrolle über ihren Mini und raste in eine Zuschauermenge. Acht Erwachsene und fünf Kinder wurden dabei zum Teil schwer verletzt. Alle Opfer wurden sofort in ein nahes Krankenhaus eingeliefert, nach aktuellem Stand sollen sich zwei der 13 Personen in kritischem Zustand befinden.

"Von einer Sekunde auf die andere wurde es von einer Party zur Hölle. Die Pilotin ist über eine Kuppe gesprungen und hat beim Aufprall sie die Kontrolle über das Auto verloren - sie ist in die Leute gerast. Es war ein Albtraum", schilderte ein Augenzeuge im Radio den Unfallhergang.

Prolog nach Crash abgebrochen

Meiling blieb bei dem Crash unverletzt, der Prolog wurde allerdings sofort abgebrochen. Ob die Chinesin am Sonntag wieder an den Start gehen wird, ist noch nicht klar. Die 47-jährige Meiling bestreitet nicht nur ihr Dakar-Debüt, sondern ist überhaupt die erste weibliche Teilnehmerin aus Asien in der Geschichte des Rallye-Klassikers. Bislang fuhr Meiling ausschließlich Events in China, zunächst auf Quads, seit 2014 auch im Auto. Mit einem Mini des deutschen X-raid-Teams hat die Chinesin bei ihrem Dakar-Debüt Top-Material.

Der abgebrochene Prolog sollte eigentlich über die Startreihenfolge für die erste Etappe am Sonntag entscheiden. Allerdings wurden nach dem Unfall 52 Autos sowie alle Trucks nicht mehr auf die Strecke gelassen. Alle Fahrer ohne Zeit starten somit ihren Startnummern entsprechend.

Über den konkreten Zustand der verletzten Zuschauer ist aktuell nicht viel bekannt. Bei den Personen in kritischem Zustand soll es sich angeblich um ein 34-jährigen Mann und seinen 10-jährigen Sohn handeln. In der Geschichte der Rallye Dakar mussten bislang 66 Personen ihr Leben lassen.