0,089 Minuten trennten Maxime Martin von der Sensation. Der BMW-Pilot verpasste die Pole-Zeit von Stéphane Ortelli im besten WRT-Audi nur um einen Wimperschlag. Maximilian Buhk im HTP-Bentley sorgte als Dritter für eine überraschend bunte Top-Drei im französischen Nogaro.

WRT mit materialintensiver Qualifikation

Bei ungemütlichen, aber trockenen Bedingungen, gingen die 19 GT3-Wagen in die dreiteilige Qualifikation. Die besten Zeiten aus Q1 und Q2 entschieden, welche 10 Fahrzeuge in die entscheidende 10-minütige Super-Pole-Session durften. Doch schon in Q1 befanden sich gleich drei der favorisierten WRT-Audi auf Abwegen. Stéphane Richelmi verlor seinen Wagen am Ende der langen Geraden, konnte aber nach einem Dreher problemlos weiterfahren. Anders erging es seinen Teamkollegen: Christopher Mies ging Kurve 14 zu schnell an an, rutschte über das feuchte Gras und hob an einer Rettungsstraße ab, um dann seicht in die Streckenbegrenzung zu gleiten. Der Schaden konnte rechtzeitig für die folgende Session repariert werden.

Am Schlimmsten erwischte es den BSS-Newcomer Robin Frijns. Er drehte sich in Kurve 14, so dass sein Audi rückwärts in die Boxenmauer rutschte und die linke Hinterradaufhängung beschädigte. Damit war die Qualifikation für den Wagen des Titelverteidigers gelaufen: Partner Laurens Vanthoor konnte nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Eine rote Flagge unterbrach die Session kurzfristig, da die Streckenposten Probleme hatten, den WRT-Audi mit der Startnummer 1 zu bergen.

BMW, Bentley und Nissan ärgern Audi

Altmeister Ortelli zeigte in der Super-Pole sein Können und fuhr für WRT und seinen Partner Stéphane Richelmi die beste Zeit. Platz zwei für Martin/Müller im Brasil-BMW sowie Rang drei für den HTP-Bentley von Buhk/Abril waren überraschend, obwohl beide Fahrzeuge schon im Training schnell waren. Der Phoenix-Audi von Winkelhock/Mayr-Melnhof und der WRT-R8 von Stippler/Nash befanden sich ebenfalls auf erwartbaren Positionen.

Auf Rang sieben sorgte der MRS-Nissan von Dolby/Walkinshaw für einige hochgezogene Augenbrauen: Die Kombination aus deutschem Team, japanischem Gefährt und englischen Fahrern erlebte ein gutes gemeinsames Debüt. Der Reiter-Lamborghini von Catsburg/von Thurn und Taxis wurde mit fast einer Sekunde Abstand Zehnter und damit Letzter der Super-Pole.

Pro-Am-Pole für Ragginger; Bentley bester Silber-Wagen

Gut aufgelegt zeigte sich Porsche-Spezialist Martin Ragginger. Der Österreicher schaffte es im Fach-Auto-Porsche (mit Marcel Wagner) als einziges Fahrzeug der Pro-Am-Wertung in die Super-Pole und wurde solider Neunter. Bei den beiden Russian-GT-Mercedes waren Christophe Bouchut und Bernd Schneider deutlich schneller als ihre russischen Partner, doch der Sprung unter die besten Zehn gelang trotzdem nicht.

Von den beiden Fahrzeugen der Silber-Wertung hatte der HTP-Bentley von Szymkowiak/Lombard die Nase vorn - als Achter sogar mit beachtlicher Leistung. Die Fjordbach-Brüder hatten mit ihrem ISR-Audi und den Streckenbedingungen zu kämpfen.

Das einstündige Qualifikationsrennen wird heute um 14.15 Uhr gestartet. Auf der Webseite der BSS wird ein Live-Stream angeboten.

Der Zeitplan für Nogaro

Qualifikationsrennen: Sonntag, 14.15 bis 15.15 Uhr
Hauptrennen: Montag, 13.10 bis 14.10 Uhr