Nach 22 Stunden läuft es in Spa-Francorchamps auf einen deutschen Hersteller-Zweikampf hinaus: Das Kräfteverhältnis ist jedoch sehr ungleich, da der Marc-VDS-BMW wird von gleich drei Audi umringt wird. Zahlreiche Podestplatzierungen scheinen den Ingolstädtern sicher zu sein - aber wird es auch der höchste Rang auf dem Podium?

Nur noch BMW und Audi im Rennen um den Sieg

Als der Morgen in den Ardennen graute, war deutlich, dass der Sieg nur über BMW oder Audi gehen würde. Die Nacht über konnten sich die Teams dank weniger Zwischenfälle auf ihren Rennrhythmus einstellen und sich auf die schwierige Aufgabe konzentrieren, trotz hohen Tempos keine Fehler zu begehen.

Nachdem der zweite Marc-VDS-BMW durch mehre Zwischenfälle arg gebeutelt ausfiel, blieb dem belgischen Team mit Münchener Hardware nur noch die Startnummer 77 (Luhr/Palttala/Werner), um gegen die geballte Audi-Armada zu bestehen. Alle drei Audi können allerdings noch für einen Sieg sorgen. Für die beiden WRT-Wagen wäre es sogar ein Heimerfolg. Der dritte Verfolger ist der Saintéloc-Profi-Wagen (Sandström/Ortelli/Gulivert), der in diesem Jahr das konstanteste Fahrzeug der BES ist.

BMW hat allerdings den Vorteil, stets zur halben Stunde zu stoppen, während der führende 1er-WRT (Rast/Vanthoor/Winkelhock) zur vollen Stunde die Box ansteuert. Allerdings müssen die BMW-Piloten für den Schlussspurt ohne ABS gegen die von der BoP gut aufgestellten R8 LMS kämpfen. Aktuell steuert Dirk Werner das Fahrzeug.

Top-Ten-Kollision wirft Le-Mans-Audi zurück

Der WRT-Audi mit den Le-Mans-Veteranen (Fässler/Lotterer/Tréluyer) war bis zur drittletzten Rennstunde noch auf Podestkurs, doch ein Zusammenstoß mit dem besten Black-Falcon-Mercedes (Buurman/Christodoulou/Parisy) sorgte für eine lange Reparaturpause.

Besonders bitter: Der Flügeltürer mit Mike Parisy am Steuer lag zu diesem Zeitpunkt auf dem siebten Rang und viel ebenfalls weit zurück.

Mercedes zu weit weg, Bentley mit einigen Reparaturen

Für Mercedes bleibt in diesem Jahr die Erkenntnis, dass sich der Überraschungserfolg aus dem letzten Jahr nicht wiederholen lässt. HTP (Jaafar/Götz/Buhk) auf Platz sechs und neun (Primat/Verdonck/Schneider) sind zwar solide unterwegs, doch bei mehr als drei Runden Rückstand existiert keine realistische Chance mehr auf den Sieg.

Diesen konnte Bentley schon am Samstag abhaken. Bei der Startnummer acht (d'Ambrosio/Leclerc/Tappy) musst bereits in der ersten Rennstunde nach einer Kollision zum Austausch von Aufhängungskomponenten an die Box und verlor 15 Minuten. Die Nummer sieben (Meyrick/Smith/Kane) hatte noch am Samstag durch Wrackteile Schaden an der Bremsleitung genommen und musste am Sonntagmittag noch am Unterboden repariert werden. Mehr als Top-20-Plätze waren daher kaum möglich.

Enger Kampf in Pro-Am-Wertung

In der Pro-Am-Wertung muss sich ein BMW gegen eine Übermacht wehren: Die Gegner sind in diesem Fall jedoch die Ferrari 458. Es führt derzeit der AF-Corse-Wagen mit der Startnummer 53 (Hommerson/Machiels/Bertolini/Cioci). Der Z4 der Ecurie Ecossse (Smith/McCaig/Bryant/Sims) ist der ärgste Verfolger. Die beiden Wagen liegen innerhalb der Gesamt-Top-Ten.

Im Kampf um die Markenvielfalt auf dem Podest befinden sich der 52er-Ferrari (Wyatt/Rugolo/Lowndes/Piccini) und der MPM-Aston (Poole/Osborne/Abra/Turner), die beide über mindestens einen schnellen Vollprofi verfügen und in einer Runde liegen.

Ferrari-Gentlemen können ruhig ins Ziel schippern

Der beste Gentlemen-Wagen befindet sich auf Gesamtrang 23: Es ist der AF-Corse-Ferrari mit der Nummer 51 (Mann/Guedes/Mezard/Talkanitsa), dessen Vorsprung auf den nächsten Verfolger drei Runden beträgt. Der Parker-Audi (Loggie/Rosenblad/Westwood/Machitski) wiederum hat zwei Umläufe Vorsprung auf den nächsten Ferrari (Bachelier/Mallegol/Blank/Perrodo).

Auf der Webseite der BES wird das Rennen im Live-Stream übertragen. Der Zieleinlauf ist um 16.30 Uhr.