Jeroen Bleekemolen ist der Mann der Stunde in der Blancpain Sprint Series. Nach beachtlichen Leistungen in den beiden Trainingssitzungen zum Auftaktwochenende der Meisterschaft in Nogaro fuhr der Niederländer am späten Samstagnachmittag souverän zur Pole für das erste Rennen. Mit einer Fabelrunde von 1:25,046 Minuten auf Lamborghini Gallardo GT3 FLII erteilte der Grasser-Racing-Pilot (Fahrerpartner ist Harald Proczyk) der versammelten Gegnerschaft eine gehörige Lektion.

Selbst Audi-Frontmann Laurens Vanthoor (WRT) kam nicht an Bleekemolen heran. Für den amtierenden Meister und seinen neuen Kollegen César Ramos reichte es am Ende der dreigeteilten Prozedur lediglich zu Rang zwei (0,132 Sekunden zurück). Dahinter platzierte der Deutsche René Rast einen weiteren Audi R8 aus dem Hause WRT mit bereits etwas mehr als vier Zehnteln Rückstand, während GT-Altmeister und Bleekemolen-Landsmann Peter Kox den Blancpain-Lambo (Reiter Engineering; 0,441 Sekunden zurück) auf Position vier hievte.

Tatsächlich rangierte das erste Auto, welches weder einen goldenen Bullen noch vier silberne Ringe auf der Haube trug, an achter Stelle. Maximilian Buhk (HTP Motorsport; 0,966 Sekunden zurück) steuerte den ihm überaus vertrauten SLS-Mercedes, doch nicht einmal der vielleicht zügigste GT3-Kutscher der vergangenen Jahre konnte gegen die Macht der Mittelmotorbrigade etwas ausrichten. Die Top Ten vervollständigten indes die beiden brasilianischen BMW-Coupés. Neuling Nelson Piquet junior drehte die zehntschnellste Runde.

Grasser ganz vorne und ganz hinten

Im zweiten Teil der Qualifikation ereignete sich im Übrigen ein kleiner Zwischenfall. Der Inder Armaan Ebrahim verlor die Kontrolle über den Fortec-Mercedes mit der Startnummer 62, weshalb er ungewollt mit der Streckenbegrenzung Bekanntschaft machte. Ebrahim blieb bei dem Abflug unverletzt, jedoch war die Zeitenjagd für ihn und Stallkumpane Benjamin Hetherington damit selbstverständlich gelaufen. Das Duo landete auf Platz 19 vor Schlusslicht Sascha Halek im zweiten Grasser-Lamborghini (Fahrerpartner ist Tomáš Enge).

Nur knapp verfehlte das Finale der Qualifikation Alessandro Zanardi (ROAL Motorsport). Der beinamputierte Italiener fuhr mit seinem BMW auf die elfte Position, womit ihm zu einem Ticket für die Hatz auf den begehrtesten aller Startplätze gerade einmal 77 Tausendstelsekunden fehlten. Die beiden einzigen McLaren-Boliden im Feld (Bhai Tech Racing) kamen derweil nur auf die Ränge 17 und 18. Noch im Vorjahr war PS-Allrounder Sébastien Loeb mit einer der britischen Flundern ein Sieg auf der pittoresken Paul-Armagnac-Strecke gelungen.

Der Zeitplan für Nogaro

Qualifikationsrennen: Sonntag, 14.15 bis 15.15 Uhr
Hauptrennen: Montag, 14.15 bis 15.15 Uhr

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