Gute Ausgangsposition für Audi: Der Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer "1" startet am Sonntag aus der ersten Reihe, das Auto mit der Nummer "2" steht eine Reihe dahinter. Es zählte für alle Teilnehmer der Mittelwert aus vier Rundenzeiten, die von zwei Fahrern gefahren werden müssen.

Für die Weltmeister Tom Kristensen und Loïc Duval begann die Saison nach Maß: Der Däne begann das Qualifying und erreichte in seinen beiden schnellsten Runden einen Mittelwert von 1.42,625 Minuten, bevor er das Auto an den Franzosen übergab. Mit einer Zeit von 1.42,477 Minuten fuhr der neunmalige Le-Mans-Sieger zugleich die schnellste Runde im gesamten Feld. Zusammen mit den beiden besten Runden von Loïc Duval erreichte die Startnummer 1 einen Schnitt von 1.42,779 Minuten und lag damit kurzzeitig an der Spitze. Am Ende mussten sich die Audi-Werksfahrer dem Toyota mit der Startnummer 7 um nur 0,005 Sekunden geschlagen geben.

Bemerkenswert: Auch im Qualifying geht es entsprechend dem neuen Reglement nicht alleine um die besten Zeiten. Die Effizienz-Regeln gestehen den Teilnehmern im Zeittraining ebenso wie im Rennen eine maximale Energiemenge pro Runde zu. Der neue Audi R18 e-tron quattro verbraucht bis zu 30 Prozent weniger, ist dabei aber auf dem Zeiten-Niveau des Vorjahres.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 2 kämpfte im ersten Zeittraining der Saison dagegen mit kleinen Widrigkeiten. Benoît Tréluyer fiel es nach eigener Einschätzung schwer, den maximal zulässigen Energieverbrauch optimal mit seiner Zeitenjagd in Einklang zu bringen. Der Weltmeister von 2012 fand nicht zu seinem gewohnt schnellen Rhythmus. Sein Teamkollege André Lotterer musste danach in seinen ersten beiden Runden ohne Sprechfunkverbindung auskommen, da sich ein Kabel am Helm gelöst hatte. Als er die Verbindung selbst wieder hergestellt hatte und auf die Boxenanweisungen des Audi Sport Team Joest vertrauen konnte, verbesserte er sich in seinem letzten Anlauf noch einmal. Der Diesel-Hybridsportwagen mit der Nummer "2" rückte so vom fünften auf den vierten Platz vor.

Stimmen der Verantwortlichen

Die Effizienz wird im Rennen die entscheidende Rolle spielen, Foto: Audi
Die Effizienz wird im Rennen die entscheidende Rolle spielen, Foto: Audi

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir haben ein sehr spannendes Qualifying erlebt. Es tut natürlich weh, die Pole-Position um nur fünf Tausendstel verpasst zu haben. Die neuen Autos an der Spitze liegen sehr dicht zusammen, obwohl sie hier mit unterschiedlichen Aerodynamikkonzepten unterwegs sind. Man hat daher an verschiedenen Streckenabschnitten große Unterschiede beispielsweise bei der Höchstgeschwindigkeit gesehen. Ich bin sehr gespannt, was im Rennen passieren wird, denn es wird wohl regnen. Das würde uns entgegenkommen, da wir uns entschieden haben, mit relativ viel Abtrieb zu fahren – was im Qualifying vielleicht nicht optimal war. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir haben im Winter sehr hart gearbeitet. Jetzt sehen wir, dass wir hier an der Spitze mitkämpfen können."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Wie man bereits beim Prolog im März in Le Castellet und in den ersten Trainingssitzungen in Silverstone gesehen hat, liegen die Autos der drei Hersteller trotz sehr verschiedener Konzepte in ihren Rundenzeiten dicht zusammen. Das Publikum kann sich also über eine spannende Ausgangssituation freuen. Wir können es kaum erwarten, bis das erste Rennen der Saison losgeht."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): "Das war ein sehr spannendes Qualifying. Alle drei Hersteller sind auf den ersten drei Startplätzen vertreten. Wir dachten bereits, wir hätten Startplatz eins, doch dann hat Kazuki Nakajima noch eine Zehntelsekunde gutgemacht. Loïc wäre danach gerne noch einmal herausgefahren. Es wäre möglich gewesen, die Pole-Position zurückzuerobern, aber wir haben uns entschlossen, Reifen für das Rennen zu sparen. Wenn er nicht schon in der Box, sondern noch auf der Strecke gewesen wäre, hätten wir es sicher noch einmal versucht. Ich gratuliere Toyota zur ersten Pole-Position."