Zur TT 2010 sammelt sich eine Auswahl der Stars des Straßenrennsport im Team von Clive Padgett. Dem Briten ist es erneut gelungen mit John McGuinness, Ian Hutchinson und Steve Plater eine äußerst schlagkräftige Mannschaft für die Rennen auf der Isle of Man zusammenzustellen. Es muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn von diesen dreien keiner einen Sieg holen kann.

Clive Padgett ist mit seinem Padgetts-Team kein Unbekannter. McGuinness zum Beispiel fährt bereits im vierten Jahr für diese Truppe. Der Teamchef selbst ist, alles in allem, bereits seit rund 50 Jahren mit dem Rennsport verbunden. "Mein Vater Peter war 1959 britischer Clubmans-Champion und wir sind seither jedes Jahr als Familie im Rennsport vertreten gewesen", fasste er lächelnd auf der offiziellen Webseite der Isle of Man Road Races zusammen. "Mein Vater war da der treibende Keil bei uns. Ich war 1974 britischer Schuljungen-MotoCross-Champion, britischer 250er-Meister und der 'König von Brands' in 1978. Ich fuhr bei GPs in die Top Sechs, als ich 19 Jahre alt war - bis zu meinem Unfall in Belgien. Mein Bruder Garry war ein MGP-Sieger und gewann auch die TT."

Padgett hat in 2010 gleich mehrere Baustellen, wie er weiterhin verriet. "Wir werden mit Hutchy [Ian Hutchinson] und Glen Richards in der BSB 600 antreten und mit Glen und John [McGuinness] auch in der Superstock. Bei den Straßenrennen schicken wir Hutchy zur NorthWest200 und zur TT in allen Klassen an den Start. Steve [Plater] wird auf der TT die Supersport fahren, John wird die 600er und die Stockers bei der TT und der NW200 fahren."

Und gerade von McGuinness erhofft sich Padgett viel. Insgesamt 15 Siege hat der 37-jährige auf dem Mountain Circuit bereits errungen. Im letzten Jahr konnte er in der ewigen Bestenliste der Isle of Man-Sieger sogar den großen Mike Hailwood überholen. McGuinness hat nun noch einen vor sich in der Siegerstatistik: den "King of the Road" Joey Dunlop mit 26 Triumphen.

McGuinness ist bereits jetzt eine Insel-Legende. "Wir verstehen einander wirklich gut und wir sind gute Freunde und auf derselben Wellenlänge", sagte Padgett über seinen prominenten Piloten. "Unsere familienähnliche Art an den Rennsport heranzugehen, scheint zu John zu passen - wir haben keine Starallüren. Die Sache, die die Leute nicht wirklich an John erkennen, ist die, wie hart er arbeitet. Er ist immer genau dann richtig professionell, wenn er es sein muss und er bringt sich immer wieder in die Situation zu lernen, wenn er auf dem Motorrad rausgeht."

Und einfach ist es ganz und gar nicht, gleich 15 Siege anzuhäufen. Teamkollege Ian Hutchinson gelang im letzten Jahr sogar das Kunststück gleich zwei TT-Rennen an einem Tag siegreich zu beenden. Das schaffen die Wenigsten. "Eine TT zu gewinnen, da muss wirklich alles für dich laufen, daher, zwei an einem Tag zu gewinnen ist eine wirkliche Leistung, die bislang nur von zwei oder drei Teams erreicht werden konnte. Wir waren nicht überrascht, aber wir waren extrem zufrieden", so der Teamchef, der bereits als Kleinkind bei seinem ersten Rennen auf der Insel Man war. "Ich muss da erst mal meinen Dad fragen, aber ich glaube ich war ein Jahr alt", lachte er. "Und seitdem kam ich immer wieder, selbst als ich im GP involviert war. Wir unterstützten trotzdem noch Fahrer wie Jim Moodie bei ihren TT-Karrieren."

Der Tourist Trophy sagt Padgetts derweil eine große Zukunft voraus. "Die TT feiert eine Wiederauferstehung. Die Organisation ist richtig professionell und wirklich darauf konzentriert, was die Fahrer und Teams wollen. Du hast das Gefühl, dass die Leute uns zuhören und dass sich die Leute wirklich die größte Mühe geben, uns zu helfen. Das ganze Event läuft professionell ab und du brauchst dir nur die Unterschiede im Fahrerlager anschauen. Da liegt eine richtige Begeisterung um diesen Platz in der Luft."