In einer heißen Schlussphase setzte sich der Franzose Fabien Foret in der um den Sieg kämpfenden Vierergruppe durch und verwies den Australier Anthony West, den Spanier Joan Lascorz und den Japaner Katsuaki Fujiwara auf die Ränge. Top-Favorit und WM-Leader Cal Crutchlow sah schon wie der sichere Sieger aus, als er mit technischem Defekt kurz vor Schluss ausrollte.

Kein Glück für Crutchlow. Die Yamaha gab den Geist auf., Foto: Yamaha
Kein Glück für Crutchlow. Die Yamaha gab den Geist auf., Foto: Yamaha

Der Brite Cal Crutchlow ließ sich, nach dem bis zum Rennen perfekten Wochenende in Brünn (schnellster in beiden freien Trainings, im Qualifying und im Warmup), zunächst nicht die Butter vom Brot nehmen. Der Yamaha-Pilot kämpfte sich am Besten durch die Wirren der ersten Runden, zog dann ordentlich am Kabel und hatte bereit nach vier der 18 Runden einen respektablen Sicherheitsabstand nach hinten aufbauen können. Cruchtchlow sah schon wie der sichere Sieger aus bis zwei Runden vor Schluss seine Yamaha R6 den Geist aufgab und er enttäuscht und wütend ausrollte.

Der Kawasaki-Pilot Joan Lascorz blieb zunächst konstant anderthalb Sekunden hinter dem Führenden Crutchlow. Um den zu jenem Zeitpunkt letzten verbleibenden Podiumsplatz kämpften zunächst Fabien Foret, Katsuaki Fujiwara, Eugene Laverty und Anthony West. Die Lücke nach vorn entstand auch mit, weil diese vier sich ordentlich behakten und immer wieder Angriffe ritten. Zur Rennhalbzeit splittete sich auch diese Gruppe in zwei gleichgroße Teile auf und Foret setzte sich mit Fujiwara ab. West und Laverty sollten Rang fünf unter sich ausmachen. In beiden Gruppen gab es in nahezu jeder Kurve Überholmanöver, die teilweise spektakulär gefährlich aussahen.

Anthony West zeigte ein starkes Finish und holte Rang zwei., Foto: Ducati
Anthony West zeigte ein starkes Finish und holte Rang zwei., Foto: Ducati

Mit Fujiwara im Schlepptau war sich Foret schnell einig. Beide machten ordentlich Dampf, sahen von gegenseitigen Überholmanövern ab und schlossen zu Fujiwaras Teamkollegen Lascorz auf. Nun entbrannte ein Dreikampf um Rang zwei - zunächst! Denn als Anthony West sich Eugene Lavertys entledigt hatte, schloss auch der Australier wieder zu dieser Gruppe auf. Plötzlich war am Bildrand eine langsame blaue Yamaha zu sehen - der ausfallende Crutchlow. Damit wussten diese vier Athleten auch, dass sie auf einmal um den Sieg kämpften.

Die letzte Runde war die heißeste seit langem Es war unmöglich irgendeine Platzierung auszumachen. Vor der einen Kurve führte Foret, in der nächsten war er nur noch Vierter. Am Ende hatte der Franzose den besseren Ausgang für sich gebucht. Anthony West holte sich Rang zwei vor Joan Lascorz und Katsuaki Fujiwara. Eugene Laverty brachte Rang fünf sicher nach Hause.

Jesco Günther schaffte endlich seinen ersten WM-Punkt, Foto: Benjan Racing
Jesco Günther schaffte endlich seinen ersten WM-Punkt, Foto: Benjan Racing

Die Talfahrt der (Ex-) Weltmeister von Ten Kate Honda ging in Brünn weiter. Kenan Sofuoglu konnte von Anfang an nicht an der Spitze mithalten, kämpfte aber in der Verfolgergruppe um eine weitere Schadensbegrenzung. Der Türke wurde im Rennen aber gnadenlos nach hinten durchgereicht und musste sich am Ende mit einem neunten Platz begnügen. Seinem Teamkollegen, dem amtierenden Weltmeister Andrew Pitt, erging es nicht besser. Er fightete mit Barry Veneman, Danilo Dell'Omo und Michael Laverty um den zehnten Platz, konnte dort aber wenigstens die Oberhand behalten.

Nach anderthalb Saisons in der Supersport-Weltmeisterschaft war es für den Deutschen Jesco Günther im heutigen Supersport-Rennen endlich so weit. Mehrfach hatte er schon auf Punktekurs gelegen, aber nie hatte es gereicht. Manchmal durch Stürze, manchmal wegen technischer Probleme. In Brünn schafft er endlich den 15. Rang und erntete damit sein erstes WM-Pünktchen.

Mit diesem Rennausgang konnte Laverty natürlich ordentlich Boden auf den Führenden Crutchlow gut machen. Der Ire hat nun 168 Zähler und liegt nur noch 17 Zähler hinter dem WM-Leader.