Keine Frage: Michael Dunlop ist ein echter Dunlop. Als Neffe des großen Joey Dunlop, dem 26-fachen TT-Sieger, hat er die Rennfahrer-Gene ebenfalls intus. Er zählt zu den spektakulärsten und unerschrockensten Piloten auf dem Mountain Circuit. Michael Dunlop kennt weder Gnade für sich, noch für sein Motorrad oder die vor ihm liegende Straße. Er ist einer, der das ganze Jahr nur für dieses eine Rennen lebt und nicht selten alles auf eine Karte setzt.

Der Onkel schaut zu: Joey Dunlop wurde bei Bungalow ein Denkmal errichtet, von welchem aus er die Rennen sehen kann, Foto: Toni Börner
Der Onkel schaut zu: Joey Dunlop wurde bei Bungalow ein Denkmal errichtet, von welchem aus er die Rennen sehen kann, Foto: Toni Börner

Michael Dunlop kennt in seinem Motorradsprachschatz nur eines: Gewinnen. Ein Mal ist ihm dies bisher geglückt - 2009 im zweiten Supersport-Rennen. Aber das ist ihm nicht genug. Dunlop will seinen ersten Sieg in einer der großen Klassen holen. Und das Potenzial dazu hat er.

Bei der letztjährigen TT war Dunlop extrem stark unterwegs. Mit seiner eigenen Mannschaft fuhr er im ersten Superbike-Rennen hinter Ian Hutchinson als Zweiter auf das Podest. Es folgten die Ränge drei im ersten Supersport-Lauf, Platz acht in der Superstock TT und Rang zwei im zweiten Supersport-Rennen. Dunlop wollte daher in der Senior TT alles auf eine Karte setzen und sich seinen ersten großen Triumph dort holen. Aber die Technik spielte ihm einen Streich und so hieß der Sieger damals zum fünften Mal in jener Woche Ian Hutchinson.

Ansprechen darf man Dunlop nicht, wenn er ein Rennen nicht gewonnen hat. Der Nordire ist extrem Ehrgeizig und will gewinnen. Koste es, was es wolle. Aber er ist auch ein sympathischer Typ. Wenn der erste Ärger über den verschenkten Triumph verraucht ist, dann ist er ein umgänglicher Kerl, einer wie jeder andere im Fahrerlager, mit dem man locker ein Gespräch finden kann.