Auf dem Weg dahin sollen zumindest die Folgen von Verkehrsunfällen entscheidend gemildert werden. Eine Führungsrolle in der Forschung und Entwicklung neuer Sicherheits- und Assistenzsysteme besetzt seit fast einem halben Jahrhundert Nissan. Während heute wegweisende Innovationen wie der intelligente automatische Ausweichassistent in Versuchsversionen des Nissan Leaf erprobt werden, war es vor genau 40 Jahren das Familienfahrzeug Nissan ESV, das als erstes asiatisches Sicherheitsfahrzeug auf der Washingtoner Ausstellung "Transpo '72" Geschichte schrieb.

Damals hatten die USA als weltweit erstes Land eine umfassende Liste mit verbindlichen Sicherheits-Standards für Neuwagen verabschiedet, und auch in Japan wurden vergleichbare Vorschriften vorbereitet. Für Nissan als traditioneller Vorreiter bei neuen Sicherheits-Features der Anlass, alle Innovationen im Nissan ESV (Experimental Safety Vehicle) zu bündeln. Das Concept Car basierte auf der gerade eingeführten Bluebird-Generation und zeigte, welche Richtung bei der Entwicklung künftiger Serienlimousinen verfolgt werden sollte. Tatsächlich erfüllte das Versuchsfahrzeug nicht nur alle Normen, die in den USA ab 1973 und 1975 gelten sollten, sondern wies bereits weit in die Zukunft. Sofort Einzug in die Serie fand bei allen neuen Nissan Modellen für die USA das Stoßfänger-Dämpfer-System des ESV, das einen Aufprall von bis zu 8 km/h ohne Schäden überstehen konnte. Auf alle Nissan Fahrzeuge mit diesen Sicherheitsstoßstangen räumten amerikanische Versicherungen einen deutlichen Beitragsrabatt ein.

Zu den spektakulärsten Neuheiten im Nissan ESV zählten aber Airbags für Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere sowie ein Anti-Schleuder-Kontrollgerät als früher Vorläufer des heutigen Fahrstabilitätssystems ESP. Tatsächlich sollte der ESV sogar bereits Lenkimpulse in Gefahrensituationen vermitteln - ein erster Schritt auf der Entwicklungsstraße zum "Autonomous Emergency Steering", dem automatischen Ausweich-Assistenten, der heute im elektrischen Nissan LEAF erfolgreich getestet wird.

Erstmals Fußgängerschutz

Der Nissan ESV von 1972 konnte aber noch weitere Signale setzen. So verzichtete er erstmals auf das sonst bei Forschungsfahrzeugen übliche Kleid eines kuriosen Konzepts. Stattdessen zeigte sich der ESV in den modischen Formen des neuen Bluebird. Hinzu kamen Innovationen wie ein robuster Seitenaufprallschutz und gepolsterte Tür-Aufprallschutzelemente - effektive Sicherheitssysteme, die Nissan schnell in Großserie gehen ließ. Als geradezu sensationell galt damals ein Schulterschutz für den mittleren Fondpassagier, wie er im Nissan ESV vorgesehen war. Protektion gab es bei Kollisionen jetzt erstmals auch für Fußgänger, nicht zuletzt durch die speziell geformte Motorhaube in Waben-Sandwich-Bauweise und die Aufpralldämpfer, die sich an der Oberseite der Karosserie befanden. Dem Fahrer gewährte ein Periskop-Rückspiegel Rundumsicht, ähnlich wie es heute Kamerasysteme möglich machen.

Die Doppelkammer-Sicherheitsreifen des ESV wiederum fanden als Run-Flat-Reifen den Weg in die Großserie, und eine verstärkte Frontwand sowie urethanbeschichtete Stoßstangen und verformbare Lenkungs-Aufhängungen waren ebenfalls bald allgemeiner Standard bei Nissan. Erstmals weitgehend feuerresistent und bruchfest war die Konstruktion des Benzintanks im ESV - eine weitere Sicherheitsausstattung, die in neuen Nissan Serienmodellen eingeführt werden sollte.

Damals wie heute verfolgt Nissan die Vision "Zero Unfälle". Deshalb präsentierte bereits der ESV vor 40 Jahren innovative Assistenzsysteme zur Unfallvermeidung. Die Folgen unvermeidbarer Kollisionen wurden durch ein umfassendes Paket an Sicherheitstechniken gemildert. Das Motto "Safety First" gilt bei Nissan sogar schon seit 100 Jahren, seit der allererste Nissan, damals noch als "Dat", ins Rollen kam.