Doppelte Premiere für die Formel-Nachwuchsschmiede des ADAC: vom 4. bis 6. Mai starteten die Talente der Formel ADAC zum ersten Mal auf dem ehemaligen Formel 1-Kurs in Zandvoort - und mit der 17-jährigen Niederländerin Beitske Visser (17, NED, Lotus) siegte zum ersten Mal seit Beginn der Serie im Jahr 2008 eine Frau bei einem Wertungslauf. Im Rahmen des ADAC Masters Weekend sahen am gesamten Wochenende 8.500 Zuschauer die drei Rennen des Formelnachwuchses auf dem Circuit Park Zandvoort und den ersten Erfolg der Lotus-Pilotin.

Frauen-Power: Beitske Visser ist die einzige Dame im Starterfeld der Formel ADAC. Doch bei ihrem Heimrennen in Zandvoort zeigte sie, dass sie mindestens genauso schnell ist wie ihre männlichen Konkurrenten. Nach einem Unfall im Zeittraining am Samstag, musste sie zu vorsorglichen Untersuchungen ins Krankenhaus und verpasste somit den ersten Lauf. Das hielt die 17-Jährige aber nicht davon ab, am Sonntag wieder in ihr Rennauto zu steigen und den dritten Lauf zu gewinnen. "Mein Rücken schmerzte nach dem Unfall im Qualifying noch etwas, aber mit dem Sieg waren alle Schmerzen vergessen", sagte sie.

Mehr Frauen-Power: Vor Visser waren die Finnin Emma Kimiläinen und die Schweizerin Andrina Gugger die erfolgreichsten Fahrerinnen in der Formel ADAC. Kimiläinen erzielte in Assen 2008 Platz zwei, Gugger belegte in der Saison 2010 im ersten Lauf in Oschersleben den fünften Platz. In dieser Saison tritt die 21-jährige Schweizerin in einem Porsche 911 GT3 R des Teams FACH AUTO TECH im ADAC GT Masters an.

Erfolgreiches Heimrennen: Beitske Visser und Indy Dontje erzielten bei ihrem Heimrennen eine gute Punkteausbeute. Visser fuhr in zwei von drei Läufen in die Punkteränge, ihr Lotus-Teamkollege Dontje überzeugte mit Konstanz und sammelte vor heimischem Publikum in allen drei Rennen Punkte - beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben war er noch leer ausgegangen.

Aufholjagd des Wochenendes: Gustav Malja (16, SWE, Neuhauser Racing) startete im dritten Lauf eine spektakuläre Aufholjagd von Startplatz 13. Der Schwede kämpfte sich durch das halbe Feld und verbesserte sich bis ins Ziel um elf Positionen auf Platz zwei. "Ich hatte das Gefühl, als würde ich durch das Feld fliegen", sagte Malja.

Pokalsammler: Marvin Kirchhöfer (18, Leipzig, Lotus) kam in der Vergangenheit nicht besonders gut mit der "Dünenachterbahn" in Zandvoort zurecht. "Mittlerweile macht es mir sehr viel Spaß, hier zu fahren", betont er. Zwei Siege, zwei Pole Positions, zwei schnellste Rennrunden und eine Aufholjagd von Startposition acht bis auf Rang drei dürften ihm den ehemaligen Formel 1-Kurs zusätzlich sympathisch gemacht haben.

Hohe Wettbewerbsdichte: An den ersten beiden Rennwochenenden der Formel ADAC 2012 gab es vier Sieger aus vier verschiedenen Nationen: Marvin Kirchhöfer (Deutschland), Thomas Jäger (Österreich), Kuba Dalewski (Polen) und Beitske Visser (Niederlande). Neun Fahrer teilten die 18 möglichen Podiumsplätze unter sich auf.