Das A1 Team Germany von Willi Weber erlebte beim siebten Lauf zum A1GP World Cup of Motorsport in Südafrika ein schwarzes Wochenende. Nach vielversprechenden Freien Trainings-Sessionen blieb die Mannschaft mit den Startpositionen sechs und sieben bereits im Qualifying hinter ihren vorherigen Leistungen zurück. Eine ungewöhnlich harte Bestrafung in Form einer Disqualifikation im Sprint und ein unverschuldeter Ausfall im Haupt-Rennen brachten Michael Ammermüller auf dem Stadtkurs von Durban in einer entscheidenden Phase des Titelkampfes um jegliche Chance.

Zu Beginn des Sprint-Rennens verlor Michael Ammermüller aus Pocking im Gedränge der ersten Runden eine Position. Ab dem vierten Umlauf kämpfte er mit dem Niederländer Jeroen Bleekemolen um den sechsten Platz. Nach einer Safety-Car-Phase wegen eines Unfalls des Brasilianers Bruno Junqueira und der anschließenden Rennfreigabe setzte Ammermüller seine Attacken fort. In Runde 14 kollidierten der niederländische und der deutsche A1GP-Rennwagen. Nach dem Rennabbruch zog die Rennleitung die vorherige elfte Runde für das Endergebnis heran, disqualifizierte allerdings das A1 Team Germany wegen des Vorfalls.

Im Hauptrennen lag das A1 Team Germany zunächst auf Platz sieben. Ein Unfall der Teams aus Portugal und China verursacht bereits in der ersten Runde eine Safety-Car-Phase. Nach der Freigabe des Rennens in Runde vier wurde Michael Ammermüller Opfer des Geschehens auf der engen, 3,28 Kilometer langen Stadtrennstrecke. Der Australier John Martin drehte den vor ihm liegenden deutschen A1GP-Rennwagen um und kollidierte anschließend auch mit dem irischen Rennwagen. Der Indonesier Satrio Hermanto konnte nicht mehr ausweichen, rammte das Auto von Michael Ammermüller und wurde seinerseits vom Pakistani Adam Khan getroffen. Ohne einen Punkt verließ das A1 Team Germany die Strecke am Indischen Ozean.

Michael Ammermüller:
"Im Sprint-Rennen musste ich nach den Rempeleien beim Start bis zum Stillstand herunterbremsen. Danach entwickelte sich ein spannender Kampf mit Jeroen Bleekemolen, der leider in einer Kollision endete. Wir haben bei den Rennkommissaren unsere Fahrzeugdaten vorgelegt und die Videosequenz drei Mal analysiert. Aus den Daten ging hervor, dass ich nicht später als sonst gebremst habe. Jeroen ließ die Tür offen, ich nutzte die Chance, dann fuhr er auf meine Linie und wir kollidierten. Er ging straffrei aus, wir wurden disqualifiziert. Im Hauptrennen kam ich vier Runden weit, als der Australier John Martin mich umdrehte. Wir müssen alle noch ausstehenden Entscheidungen des Rennsonntags abwarten, bevor wir uns ein endgültiges Urteil nach diesem kontroversen Wochenende erlauben können."

Willi Weber:
"Das siebte Rennwochenende hielt gleich mehrere bittere Pillen für uns bereit. Zum einen kehren wir ohne einen Punkt aus Südafrika zurück, wodurch wir in der Tabelle den Anschluss verlieren. In keinem der beiden Rennläufe entwickelte sich ein Rhythmus, denn stets sorgte die Haarnadelkurve für Zwischenfälle. Nach dem Unfall zwischen Michael Ammermüller und dem Niederländer Jeroen Bleekemolen im Sprint-Rennen haben wir uns kooperationsbereit gezeigt und alle Daten offen gelegt. Wir finden, dass daraus ersichtlich ist, dass es keine eindeutige Schuld gibt. Dennoch erhielten wir die Höchststrafe und wurden disqualifiziert. Im Hauptrennen ist unser Auto nach wenigen Runden von dem Australier John Martin umgedreht worden. Noch liegen nicht alle Entscheidungen der Kommissare vor, aber es wäre sicher bedenklich, wenn das Strafmaß bei ähnlich gearteten Unfällen vollkommen unterschiedlich ausfallen würde. Eine endgültige Beurteilung beider Rennen liegt noch vor uns. Klar ist derzeit nur, dass sich unsere Chancen auf eine Titelverteidigung drastisch minimiert haben."