Am kommenden Wochenende startet die A1 Grand Prix Serie zum ersten Mal in dieser Saison außerhalb von Europa. In Malaysia steht das dritte Rennen der aktuellen Meisterschaft an und zum dritten Mal besucht man die Rennstrecke vor den Toren Kuala Lumpurs. Bei den bisherigen zwei Auftritten auf dem Grand Prix Kurs von Sepang sorgte der Weltpokal des Motorsports für reichlich Aufsehen.

2005 wurde Neel Jani gejagt, Foto: Sutton
2005 wurde Neel Jani gejagt, Foto: Sutton

Vor zwei Jahren kämpften Neel Jani und Alexandre Prémat auf spektakuläre Art und Weise um den Sieg im Sprintrennen. Fast das ganze Rennen führte der Schweizer das Feld an, doch Prémat war ihm dicht auf den Fersen. Erst in der letzten Runde attackierte Prémat, doch Jani konnte kontern. Mehrere Kurven lang duellierten sich die beiden Piloten, letztlich setzten sich Frankreich und Prémat durch, die wenig später auch das Hauptrennen für sich entscheiden sollten.

Ein Jahr später holte sich Jani den Sieg im Sprint, doch in der letzten Saison sorgte ein anderer Fahrer für Furore. Nico Hülkenberg beeindruckte im Hauptrennen alle Zuschauer. Im Monsunregen von Malaysia ließ er der Konkurrenz keine Chance, fuhr teilweise mehr als zwei Sekunden schneller als jedes andere Auto auf der Strecke. Selbst ein verpatzter Boxenstopp konnte Deutschland damals nicht aufhalten. Am Ende gewann Hülkenberg mit 43 Sekunden Vorsprung vor Robbie Kerr - und das bei einer Renndistanz von 28 Runden.

Von der Dominanz ist nicht mehr viel übrig geblieben. An den ersten beiden Rennwochenenden kämpfte Nachfolger Christian Vietoris mit sich und dem Boliden. Vor dem Rennen in Sepang liegt man nur auf dem neunten Tabellenrang. Dort wird dieser, wegen dem anstehenden Formel 1-Test für BMW Sauber, von Michael Ammermüller ersetzt. Der Pockinger testete bereits im August 2006 für das deutsche Team. "Ich freue mich sehr, vom A1 Team Deutschland diese neue Chance zu erhalten", erklärt Ammermüller, der bisher ein schweres Jahr hinter sich hat. "Für den Titelverteidiger zu starten, ist eine Extra-Motivation. Ich will in Malaysia mit möglichst guten Ergebnissen zeigen, dass ich diesen Platz verdient habe."

Michael Ammermüller kehrt ins deutsche Cockpit zurück, Foto: Sutton
Michael Ammermüller kehrt ins deutsche Cockpit zurück, Foto: Sutton

Als Favoriten gelten die derzeitigen Spitzenreiter in der Gesamtwertung. "Natürlich ist es klasse die Meisterschaft anzufühen", berichtet Jonny Reid. "Unser Ziel ist es, wie immer, die maximale Punktzahl zu erreichen." Er selbst liebe die Strecke mit ihren schnellen und flüssigen Passagen, so der Neuseeländer weiter. Sein Team liegt nur einen Punkt vor Südafrika, das sich in Asien die verlorene Gesamtführung zurückholen will.

Der Mann der Stunde ist ohne Zweifel Oliver Jarvis. Der Brite darf nur eine Woche nach seinem Triumph beim Formel 3 Grand Prix in Macau schon wieder ins Cockpit klettern. "Es kommt mir so vor, als wären Jahre vergangen, dass ich das letzte Mal im A1GP-Auto saß", schmunzelt der Brite, für den der Kurs in Sepang Neuland ist. Doch nach den guten Resultaten bei den letzten Rennen glaubt Jarvis, dass "das Team eine gute Chance hat zwei gute Ergebnisse zu erzielen."

Die Frau der Stunde ist Rahel Frey. Nach ihrer Landsmännin Natacha Gachnang bekommt auch sie eine Chance, sich in den Rookie-Sessions am Freitag für die Schweiz zu profilieren. "Ich habe nicht gedacht, dass ich so schnell wieder eine Möglichkeit bekomme zu fahren", sagte die junge Dame. Schon vor der Saison hat sie in Silverstone für die Schweiz getestet. Als Einsatzfahrer wird wie gewohnt Neel Jani antreten. Ob er seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholen kann?