Der Ybbsitzer startete zum 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings mit seinen Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister, Nick Tandy und Marco Holze in einem Porsche 911 GT3 R des Teams Manthey. Manthey gilt nach 5 Gesamtsiegen auf dem Nürburgring als ausgefeilter Nordschleifenspezialist. Mit einem ausgezeichneten vierten Platz im Qualifying konnte Richard Lietz den Anspruch des Teams auf einen Podiumsplatz dokumentieren.
Für das Rennen hatten die Meteorologen genau zum Start um 17:00 Uhr Regen vorhergesagt. Für die Nacht sollte es laut Wetterbericht noch schlimmer kommen: Starkregen am Abend und noch dazu Nebel wurden prognostiziert. Das größte Automobilrennen Deutschlands vor 210.000 Zuschauern wurde bei vorerst trockenen Bedingungen gestartet. Marco Holzer fuhr den Start und brachte das Auto gut durch den starken Verkehr zu Rennbeginn. Immerhin waren 180 Fahrzeuge auf der Rennstrecke, da ist es enorm wichtig, bei den Überrundungen den richtigen Kompromiss zwischen Aggressivität und Defensive zu wählen.
Nach vier Stunden begann es, gerade als der Manthey-Elfer mit der Nummer 50 auf die Nordschleife hinaus gebogen war, dann doch zu regnen. Das bedeutete eine Runde Nordschleife auf nasser Fahrbahn mit Slicks zurückzulegen. Ein schwieriges Unterfangen, das aber hervorragend bewältigt und bei dem viel Zeit gewonnen wurde.
Starkregen und dichter Nebel
Gegen 23:00 wurde der Niederschlag immer stärker und zudem fiel im Bereich Fuchsröhre dichter Nebel ein. Die Bedingungen wurden ganz einfach zu gefährlich und die Rennleitung entschloss sich richtigerweise zum Rennabbruch. Zu diesem Zeitpunkt lagen Lietz/Bergmeister/Tandy/Holzer mit dem gelb-grünen Porsche mit nur fünf Sekunden Rückstand auf dem aussichtsreichen dritten Rang und somit voll auf Podiumskurs.
Nach einer langen Nacht des Wartens und einer Rennpause von neun Stunden gab es um 8.20 Uhr den Restart. Der Regen hatte nachgelassen und der Nebel hatte sich gelichtet. Jörg Bergmeister, der vor dem Abbruch im Fahrzeug gesessen war, fuhr auch den Neustart. Leider gelang es in der Folge bei den niedrigen Temperaturen nicht, die Reifen bei den niedrigen Temperaturen auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen. Die Mitbewerber, die ein anderes Produkt fuhren, hatte in dieser Phase eindeutige Vorteile.
Leider schlug dazu noch um 11.15, sechs Stunden vor Rennschluss, der Defektteufel zu. Eine Reparatur am Antriebsstrang wurde notwendig und obwohl die Mechaniker sensationell gearbeitet haben, gingen fast drei Runden verloren. Damit waren alle Chancen auf einen Podiumsplatz zunichte. Richard Lietz muss nach seinen Siegen in Daytona und Le Mans weiter auf einen Sieg beim dritten 24-Stunden-Langstreckenklassiker warten.
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