Erstmals seit 1999 stand am Sonntag wieder ein Toyota am Podium der 24 Stunden von Le Mans. Die Freude über Platz zwei war bei den Japanern groß. "Ich bin heute sehr stolz auf das Team", sagte Teampräsident Yoshiaki Kinoshita. "Wir haben dieses Resultat verdient und auch unter schwierigsten Umständen nie aufgegeben oder unser Ziel aus den Augen verloren. Beide Autos ins Ziel und eines unter die Top-3 zu bekommen, ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis."

Dabei hätte die Nummer 7 kurz vor dem Ende nach einem Crash von Nicolas Lapierre fast aufgeben müssen. "Ich werde nie vergessen, wie stark in diesem Moment unser Wille und das Teamwork waren", erinnerte sich Kinoshita an die eifrige Arbeit an dem Boliden an der Box. "Das war ein sehr emotionaler Moment für mich. Jetzt bin ich überzeugt, dass wir im nächsten Jahr noch stärker nach Le Mans kommen werden."

Crashpilot Lapierre bedankte sich beim Mechanikerteam für den späten Arbeitseifer: "Leider habe ich einen Fehler gemacht, der uns die Chancen auf das Podium gekostet hat. Aber ich war sehr stolz auf meine Mechaniker, als ich das Auto an die Box zurück schleppte. Sie haben großartige Arbeit geleistet." Vorwürfe wollten die Kollegen Alexander Wurz und Kazuki Nakajima Lapierre aber nicht machen. "Wir waren fast bis zum Ende knapp hinter den Führenden - das war schon sehr stark", sah Wurz die positiven Seiten. "Von unserer Warte sind wir sehr froh, dass wir ein Auto auf das Podium bringen konnten. Man darf nicht vergessen, auf welch hohem Niveau Audi seit über einem Jahrzehnt unterwegs ist."

Die Ehre des ersten Toyota-Podestplatzes seit 1999 kam Stephane Sarrazin, Sebastien Buemi und Anthony Davidson zu. "Die Bedingungen waren echt heftig"; meinte der Brite, der im Vorjahr noch mit einem Salto abgeflogen war. "Alle bei uns haben an einem Strang gezogen. Uns war von Beginn an klar, dass wir nicht den Speed haben, das Rennen aus eigener Kraft gewinnen zu können. Aber wir wussten, dass das Podium möglich wäre, wenn wir ohne Fehler blieben. Und das ist uns gelungen", freute sich Davidson.

Sarrazin stand zum bereits vierten Mal in seiner Karriere auf dem Podium, musste aber auch an seine Grenzen gehen, um Audi in Schach zu halten. "Wir haben richtig hart pushen müssen, zum Glück war das Auto traumhaft und hatte keinerlei Probleme", freute sich der Franzose. "Wir haben unser Bestes gegeben, aber Audi war eben einen Tick schneller. Wir sind jetzt aber dennoch froh über das Ergebnis und ich darf mich glücklich schätzen, ein Teil dieses Teams zu sein."

Auch Buemi freut sich: "Wir haben uns seit letztem Jahr enorm verbessert und es geht in die richtige Richtung. Für nächstes Jahr sollte sich Audi lieber ein paar Sorgen machen", tönte der Schweizer. "Mir fällt ein echter Stein vom Herzen, denn wir haben in den letzten Monaten echt hart für den Erfolg gearbeitet. Wir können jetzt mit Recht stolz auf uns sein."