Bei den 24 Stunden von Le Mans trifft traditionell die Creme de la Creme der amerikanischen Sportwagen-Teams auf die europäische Sportwagen-Elite. Für die Teams aus der American Le Mans Series bringt die Reise an die Sarthe eine große logistische Herausforderung mit sich. Ein eng gesteckter Zeitplan, Transportkosten, und -vorschriften gilt es für Werksteams wie auch private Rennställe zu beachten. Level 5 Motorsport tritt 2013 zum dritten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans in der LMP2 an. Der Rennstall, der dreimal die American Le Mans Series (ALMS) gewinnen konnte, befindet sich seit Wochen in der heißen Phase.

Level 5 bringt beide HPD ARX-03b zum Langstreckenklassiker, einen davon als Ersatzteilspender. Nach monatelanger Planung begann die heiße Phase direkt nach dem letzten ALMS-Rennen in Laguna Seca am 11. Mai. Kaum waren die Fahrzeuge zurück in der Fabrik, wurden sie komplett auseinandergebaut, um in Frankreich von Grund auf neu montiert zu werden. In 33 Containern wird das gesamte Material in die Grande Nation verschifft. Es geht bei der logistischen Meisterleistung vor allem darum, den Überblick zu behalten.

Erfahrung macht den Unterschied

"Nachdem wir es schon mehrere Male gemacht haben und über geeignete Container verfügen, die extra auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind, ist der ganze Prozess schon deutlich einfacher geworden", erklärt Teammanager David Stone. "Es ist nicht so, dass man alles zusammen in eine hölzerne Box packt. Alles hat seinen Platz. Das macht den Unterschied aus." Etwa 15 Tonnen Fracht werden momentan über den Atlantik verschifft. Die Crew wird ihren dreiwöchigen Frankreich-Trip am 3. Juni starten und als erste Aufgabe haben, die Fracht zu löschen.

"Derzeit geht es vor allem darum, dass wir alles mit dem Zollbegleitschein richtig hinbekommen und dass alles korrekt verladen wurde", sagt Crew Chief Ken Swan. "Sobald wir da sind, geht es darum, dass die Teile genau dorthin gehen, wo wir sie haben wollen." Bei 33 Containern sei die zentrale Frage, wie man die ganze Ladung richtig löscht und wo die ganzen Kisten hin müssen. "Einige gehen in den DAMS Shop, den wir betreiben, und andere in die Garage."

Swan erinnert sich an sein erstes Mal und warnt andere Teams davor, die logistische Herausforderung zu unterschätzen: "Es ist unglaublich, dass man glaubt, so viel zu wissen, wenn man das erste Mal nach Le Mans geht und dann realisiert, dass man gar nichts weiß, bevor man es nicht ein paar Mal gemacht hat. Ich denke, wenn ein neues Team zum ersten Mal dorthin geht, realisiert es zunächst gar nicht, was Le Mans alles mit sich bringt."