Wenige Tage vor dem neuen Qualifikationsrennen ist es offiziell: das Sechs-Stunden-Rennen findet statt. In der Startliste des umstrittenen Rennens finden sich knapp vier Dutzend Teilnehmer, darunter nicht nur Top-Autos wie BMW Z4 GT3 oder Audi R8 LMS ultra, sondern auch Renault Clio sowie der neue BMW M235i Racing. Bis zuletzt hielt sich das Gerücht, die Verantwortlichen könnten das Rennen aufgrund der mangelnden Teilnehmer absagen.

Für Audi werden Prosperia C. Abt Racing, WRT sowie die Audi race experience mit Felix Baumgartner an den Start gehen. Mercedes wird durch die Vorjahressieger Black Falcon, HTP Motorsport sowie Rowe Racing vertreten. Auch die BMW-Teams Marc VDS und Schubert schicken jeweils zwei BMW Z4 GT3 auf die Nordschleife. Das Haribo Racing Team sowie Falken Motorsport werden mit Porsche ebenfalls an den Start gehen. Als besonderes Schmankerl ist der Nissan GT-R GT3 von Schulze Motorsport mit von der Partie. Die Meuspather Teams Manthey Racing und Phoenix Racing sind nicht in der Starterliste zu finden.

"In vielen Gesprächen mit Teams und Fahrern haben wir in der Vergangenheit festgestellt, dass es eine Lücke gibt", erklärt 24h-Rennleiter Walter Hornung. "Abseits vom spannenden Meisterschaftsgeschehen in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, wo es um Punkte und Platzierungen geht, wünschten sich viele eine Art erweiterten Testtag. Diesen haben wir in Form des Qualifikationsrennens nun geschaffen."

Froh über jeden Meter

Bis zuletzt hielt sich das Gerücht, dass die Austragung des Rennens auf der Kippe steht. Auch BMW-Pilot Dirk Adorf rätselte während des ersten VLN-Laufs über den Sinn des neuen Qualifikationsrennens. "Ich habe die Situation nicht verstanden, warum?", fragte sich der Nordschleifen-Spezialist im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Aber das ist nicht meine Baustelle. Ich bin froh über jeden Meter, den ich hier oben fahren kann und darf. Von daher fahren wir das Rennen auch." Martin Tomczyk konnte unterdessen keine eigene Meinung auf unsere Nachfrage nennen. "Ich bin ohnehin nicht vor Ort, von daher habe ich mich damit gar nicht beschäftigt", lautete die Antwort des DTM-Piloten.

Für die Vorjahressieger Black Falcon wird Christian Menzel an den Start gehen. "Ich werde beim Qualirennen die ersten Kilometer mit dem SLS auf der Nordschleife absolvieren. Da ist die umfangreiche Testmöglichkeit genau richtig", freut sich der Nordschleifen-Spezialist. "Für mich liegt die Priorität darauf, das Auto und das Team kennen zu lernen. Wir wollen Abläufe einstudieren und Routine gewinnen." Den SLS kennt Menzel bereits von Testfahrten in Portimao, wo er auf Anhieb zurecht kam. "Der Grenzbereich ist klar, die Regelsysteme - Traktionskontrolle und ABS - sind gut. Jetzt muss ich meine Fahrweise noch umstellen, zum Beispiel auf den größeren Abtrieb, dann passt es."

"Grundsätzlich ist das Qualirennen eine gute Idee", sagt auch Hans-Peter Naundorf, Teamchef von Rowe Racing. "Als Team gibt uns das eine große Portion zusätzlicher Test-Kilometer. Ebenfalls positiv: Die Fahrer haben neben der Testzeit auch die Möglichkeit, ihre Teilnahmevoraussetzungen zu erfüllen. "