Ambitionierter Amberg stößt zu SARD-Morand

Der letzte Platz im Team SARD-Morand ist besetzt: Zoel Amberg stößt zu den Sportwagen und die Saison im Morgan-Sard an der Seite von Christian Klien und Koki Saga in der WEC an den Start gehen. Der 22-jährige Schweizer fuhr zuletzt Formel Renault 3.5 World Series. Nach mehreren Jahren im Monoposto wird er nun erstmals im Le-Mans-Prototypen Platz nehmen. "Bei uns hat es mittlerweile Tradition, einen schweizerischen Fahrer an Bord zu haben", sagt Teamchef Benoit Morand. "Ich habe mir Zoels Ergebnisse in den Monoposto-Serien seit zwei Jahren angesehen und er bringt alle Qualitäten eines guten Langstrecken-Piloten mit - einen guten Team Spirit und eine starke Psyche."

Amberg selbst geht mit hohen Zielen seine neue Aufgabe an: "Nachdem ich die Resultate des Teams im vergangenen Jahr verfolgt habe, habe ich Benoit und seine Frau in der Winterpause getroffen. Es war interessant, all die Pläne von SARD-Morand zu erfahren. Jetzt bin ich bereit, dem Team zum Erfolg zu verhelfen. Die WEC ist sehr kompetitiv und ich habe noch nie zuvor so unterschiedliche Rennautos auf einer Strecke erlebt, vom GT bis zum Prototyp." Einen Prototypen zu bewegen sei für ihn eine völlig neue Herausforderung. "Wir haben mit Koki und Christian ein starkes Lineup; ich kann es nicht erwarten, dass es losgeht!"

Amberg spannt mit Christian Klien und Koki Saga im Evo-Morgan zusammen, Foto: SARD-Morand
Amberg spannt mit Christian Klien und Koki Saga im Evo-Morgan zusammen, Foto: SARD-Morand

Damit sind für die ersten Rennen alle Plätze bei SARD-Morand vergeben, doch Tristan Vautier wird in Le Mans seinen Platz für den Gewinner der teameigenen Show "Race to 24" räumen müssen. Amberg hingegen soll die gesamte Saison fahren.

Yelloly raus, Evans rein

Einen freien Platz gibt es hingegen wieder bei Jota Sport. Überraschend haben das Team von Sam Hignett und der Engländer die Trennung bekannt gegeben. "Leider ist Nick nicht mehr Teil der Pläne von Jota Sport für 2015", verkündete Hignett. "In Konflikt stehende Verpflichtungen bedeuten, dass es das Beste ist, mit sofortiger Wirkung getrennte Wege zu gehen", lässt das Team Terminkonflikte mit weiteren Programmen des 24-Jährigen durchblicken. Wer zweiter Stammfahrer in der ELMS und für die zwei geplanten WEC-Rennen in Spa und Le Mans wird, will das Team in Kürze bekannt geben.

Mittleres Erdbeben bei Jota, Foto: Adrenal Media
Mittleres Erdbeben bei Jota, Foto: Adrenal Media

Für letztere Läufe hat man zumindest einen dritten Piloten gefunden. Ex-GP3-Champion Mitch Evans wird den Gibson 015S bei den beiden WEC-Läufen steuern. Der Protege von Mark Webber erfüllt sich damit einen Traum: "Ich habe den Sportwagensport für viele Jahre verfolgt und Le Mans stand immer auf meiner To-Do-List. Letztes Jahr war ich zum ersten Mal da, und ehrlich gesagt habe ich die Größe des Events vorher gar nicht begriffen. Man kann es wirklich nur einschätzen, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat."

Strakka Racing präsentiert endgültiges Design

In diesem Design wird Strakka Racing dem Dome S103 endlich zum Renndebüt verhelfen, Foto: Strakka Racing
In diesem Design wird Strakka Racing dem Dome S103 endlich zum Renndebüt verhelfen, Foto: Strakka Racing

Strakka Racing hat sein endgültiges Design der Öffentlichkeit präsentiert, mit dem der Dome S103 mit einem Jahr Verspätung in der WEC debütieren wird. Strakka ist eines der betroffenen Teams, die ein eigenes Auto entwickelt haben und damit von den 2017er-Regularien hart getroffen werden, in den Augen vieler aber durch ihr Entwicklungskonzept die Kostengrenze unterlaufen haben. Der Dome wird maximal drei Jahre fahren können, 2017 unter "grandfathered"-Regularien. Als Fahrer stehen Nick Leventis, Danny Watts und Jonny Kane bereits seit längerem fest.

Tiga LM214 wird nicht gebaut

Die für 2017 angekündigten geplanten Regeländerungen in der LMP2 haben ihr erstes Opfer gefunden: Mike Newton hat das 2013 angekündigte Projekt Tiga LM214 gestoppt. Das Chassis sollte auf einem Embassy WF01 basieren und wäre als offener Roadster wohl der Letzte seiner Art gewesen. "Aufgrund der jüngsten Ankündigungen, namentlich der 2017er-Regularien, die für mich eine große Enttäuschung sind, und des mangelnden Interesse von allen Seiten, habe ich keine andere Wahl, als das Projekt zu stoppen", sagte ein frustrierter Newton gegenüber Endurance Info.

Aus und vorbei: Den Tiga LM214 wird es nicht geben, Foto: Tiga Race Cars
Aus und vorbei: Den Tiga LM214 wird es nicht geben, Foto: Tiga Race Cars

Er nutzte die Gelegenheit, um seinem Unmut über die geplante Reform Luft zu machen: "Der ACO mag Recht haben, wenn er sagt, dass es zu viele Konstrukteure für die neuen Regularien gibt, aber was ist denn an der bisherigen Kostendeckelung so falsch? Meines Erachtens müsste man lediglich so etwas wie den Porsche RS Spyder verhindern." Dieser war von Porsche werksseitig als LMP2 eingesetzt worden. Newton warnt: "Die 2017er-Arznei könnte den Patienten schnell umbringen."