Adrian Newey und Red Bull. Für 18 Jahre schien diese Kombination nahezu untrennbar. Doch mit 65 Jahren beendet der Brite seine Zeit bei den Serienweltmeistern. Was der Star-Ingenieur ab 2025 macht, ist noch offen. Eine Auszeit oder ein Wechsel zu einem Formel-1-Rivalen stehen im Raum. Zugang zu den Red-Bull-Formel-1-Daten hat Newey schon jetzt nicht mehr. Der Abgang soll durch die Teamstrukturierung abgefangen werden. Neweys Fokus liegt jetzt auf dem Red-Bull-Hypercar RB17.

Christian Horner: Sind auf Newey-Abgang vorbereitet

Laut mehreren Red-Bull-Stimmen soll der Newey-Verlust nicht besonders schwer wiegen. Das Team könne diesen Verlust auffangen. Das bestätigt auch Teamchef Christian Horner. "Wir haben eine Struktur gebaut, um einfach so weitermachen zu können. Das ist etwas, dass wir über die letzten fünf oder sechs Jahre aufgebaut haben", erklärt Horner.

"Es ist schade, dass er das Team verlässt, aber er hinterlässt es in einem guten Zustand. Wir haben viele tolle Leute, die uns weiterbringen werden", bleibt Horner optimistisch. "Wir wussten, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Diese Struktur wurde seit 2014, als Adrian schon einmal kurz davor stand uns zu verlassen, geschaffen."

2014 startete die Formel 1 in eine neue Ära. Die der Turbo-Hybrid-Motoren. Eine Ära, die besonders damals vielen gar nicht gefiel. Red Bull fiel als bisheriger Dominator der Formel 1 mit Sebastian Vettel zurück. Die Kritik am neuen Reglement: Die Nasen waren hässlich, die Motoren zu leise und die Autos im allgemeinen zu unästhetisch und komplex. Das gefiel auch Newey nicht, dennoch entschied er sich noch vor rund zehn Jahren doch noch zu bleiben.

Newey: Weniger F1-Rennen 2024, mehr Red Bull RB17

2024 ist jedoch sein letztes Jahr. Und das ist nicht einmal ein richtiges Jahr in der Königsklasse. Denn 2024 soll sich Newey dem neuen RB17 widmen. Das Hypercar soll mit über 1000 PS daherkommen. Daher ist er auch bei deutlich weniger Rennen dabei als noch in der Vergangenheit.

Adrian Newey und Christian Horner vor der Red Bull-Hospitality
Christian Horner und Adrian Newey im Gespräch, Foto: LAT Images

"Er war in keinen Briefings dabei, abgesehen von der Rennstrategie. Aber er hat keinen Zugang mehr zu den Daten. Er skizziert nichts mehr, denn bis zum Ende seines Vertrags liegt sein Fokus auf dem RB17. Er wird noch bei manchen Rennen bis zum Ende des Jahres dabei sein, aber primär bei Rennen, bei denen auch RB17 Kunden vor Ort sein werden", stellt Horner klar.

Und nach dem RB17? "Ich denke Adrian wird sich eine Auszeit nehmen. Mit 65 kann man ihm das auch nicht vorwerfen. Er hat das recht dazu, und was er danach macht, ist seine Entscheidung", so Horner. Ein klares Dementi zu einem möglichen Wechsel ist das jedenfalls nicht.

Doch nicht alle sind Christian Horners Meinung. Formel-1-Experte Christian Danner glaubt, dass die Red-Bull-Dominanz ohne Adrian Newey enden wird. Nachlesen könnt ihr seine Meinung hier.