Ein Synonym für Stadtkurs in der WTCC war bisher Macau. Doch das hat sich in der Saison 2007 nachhaltig geändert. Nicht nur beim alljährlichen Finale kurvt man durch Leitplankenkanäle, sondern erstmals auch in Pau und Porto. Das Rennen in Frankreich liegt mittlerweile Wochen zurück. Nach einem Abstecher nach Tschechien geht es für die Saisonläufe elf und zwölf nach Porto. Auf dem 4,720 Kilometer langen Circuito da Boavista, nur einen Steinwurf von der Atlantikküste entfernt, werden spektakuläre Rennen erwartet, auch wenn das Überholen denkbar schwierig werden wird.

Nach Zandvoort und Pau ist Porto bereits der dritte Debütant in der diesjährigen Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Dennoch kann der Kurs auf eine lange Tradition zurückblicken und war sogar schon zwei Mal Schauplatz von Rennen der Formel-1-WM. 1958 verwies der spätere Weltmeister Stirling Moss seine Landsmänner Mike Hawthorn und Stuart Lewis Ewans in Portugal auf die Plätze zwei und drei. Zwei Jahre später setzte sich der Australier Jack Brabham gegen Bruce McLaren und Jim Clark durch. Das erste Automobilrennen auf dem Stadtkurs hatte bereits 1931 stattgefunden.

Beim letzten Rennen in Brünn wurde die Gesamtwertung vor allem an der Spitze merklich durcheinander gewürfelt. Augusto Farfus konnte durch zwei gute Platzierungen die Führung übernehmen. Auch Jörg Müller meldete sich nach einem kurzen Tief im Titelkampf zurück. Der Hückelhovener konnte sage und schreibe 18 Punkte holen und liegt nach fünf Rennwochenenden nur noch vier Zähler hinter seinem Teamkollegen. Andy Priaulx, ebenfalls für BMW am Start, ging dagegen fast leer aus. Mickrige zwei Punkte ließen in auf Rang drei zurückfallen. Best of the rest ist mittlerweile Chevrolet. Nicola Larini liegt hinter dem Spitzentrio auf Rang vier.

Die guten Ergebnisse bezahlen die BMW-Piloten mit einer ordentlichen Ladung Blei. In Porto schleppen Farfus und Müller das Maximalgewicht von 60 Kilo mit sich herum. Andy Priaulx hat fünf Kilo weniger an Bord. Hinter Yvan Muller und Larini, die jeweils 50 kg mit sich herumschleppen, klafft eine große Lücke. Der Rest des Feldes ist mindestens 15 kg leichter. So wird Tiago Monteiro bei seinem ersten Heimspiel mit nur 20 kg Ballast an den Start gehen. Michel Jourdain und Tim Coronel zählen sogar zu den Fahrer, die ohne Zusatzgewichte fahren dürfen.