Citroen World Rally Team

Citroen hat vor der Saison 2017 mit 96 WRC-Siegen, 238 Podestplätzen und acht Hersteller-Titeln die erfolgreichste Bilanz aller aktuellen Teams in der WRC vorzuweisen.

Die Erfolge reichen bis in die 1950er Jahre zurück, als die französische Marke ihre ersten großen Siege im Rallyesport einfuhr. Allerdings dauerte es bis zum Beginn der 1980er Jahre, ehe die jüngste Periode wirklich begann, mit Modellen wie dem Visa 1000 Pistes und dem BX 4TC, die in der berühmten Ära der Gruppe B eingesetzt wurden.

1989 wurde die ehemalige Rennabteilung des Unternehmens in Citroen Sport umbenannt und begann ein erfolgreiches Programm von Cross-Country-Rallyes, das vier Siege bei der Paris-Dakar einbrachte. Zwischen 1991 und 1996 gewannen die ZX Grand Raids 36 ihrer 42 Rennen und waren fünfmalige Sieger des FIA Cross Country Rally World Cups.

Ein WRC-Programm nahm Kontur an. Im Xsara Kit-Car schlug Philippe Bugalski eine Reihe von WRC-Boliden und gewann 1999 die Rallye Katalonien und die Tour de Corse. Das Programm legte einen Zahn zu und der neue Xsara WRC gewann 2001, pilotiert von Jesus Puras, die Tour de Corse. Nachdem sie in der Saison 2002 ihren Einstieg vorbereitet hatten, begann Citroen 2003 seine erste volle Kampagne.

Das Team legte mit einem Dreifach-Erfolg von Sebastien Loeb, Colin McRae und Carlos Sainz bei der Rallye Monte Carlo einen unglaublichen Start hin. Citroen gewann am Ende der Saison den ersten Hersteller-Titel und verteidigte diesen in den nächsten beiden Jahren.

Der Großteil der folgenden Erfolge geschah mit Loeb am Steuer, der von Citroen bereits als Youngster in der Junior WRC gefördert worden war. Ob mit einem Citroen Xsara, C4 oder DS 3 ausgestattet erzielte er neun Fahrertitel in Folge, ehe er ab 2013 nicht mehr Vollzeit Rallyes fuhr.

Citroen gelang es nicht, die Siegesserie fortzusetzen, als sich Loeb zur Ruhe setzte. Mikko Hirvonen, der als Ersatz die Rolle des Team-Anführers übernahm, konnte den neuen Volkswagen-Piloten nicht Paroli bieten.

Für 2014 setzte das Team sein Vertrauen in ein junges, ehrgeiziges, aber relativ unerfahrenes Fahrerduo, bestehend aus Kris Meeke und Mads Östberg. Sie standen regelmäßig auf dem Podium, aber es gab keine weiteren Siege.

Das Fahrerduo blieb auch 2015, jedoch absolvierte Loeb beim Saisonauftakt in Monte Carlo einen Gaststart. Meeke bescherte dem Team bei der Rallye Argentinien einen lang ersehnten Sieg, aber abgesehen davon war es eine weitere enttäuschende Saison für das einst so mächtige Citroen. Auf der anderen Seite war es auch eine Saison, die in der Zentrale positive Handlungen antrieb.

Citroen entschied, sein drei Jahre währendes Programm in der Tourenwagenweltmeisterschaft WTCC zu beenden, um seine Ressourcen auf einen Neustart 2017 in der WRC zu konzentrieren.

Meeke blieb der Nummer-1-Fahrer, doch das Team nahm sich 2016 eine Auszeit von der WRC, um den vollkommen neuen C3-basierten Renner zu entwickeln. Allerdings fuhr Meeke in einem DS 3 WRC eines von Citroen unterstützten Privatteams zu Siegen in Portugal und Finnland. Testeinsätze von Craig Breen und Stephane Lefebvre führten zu ihrer Verpflichtung als Teamkollegen für 2017.

Das werksseitige Comeback von Citroen in der WRC verlief nicht wie erhofft. Die Franzosen belegten in der Hersteller-Wertung 2017 den letzten Platz. Zwei Siege durch Kris Meeke waren die Highlights. Citroen ließ Rekord-Champion Sebastien Loeb den C3 WRC zunächst nur testen. Dann teilte das Team mit, dass Loeb 2018 drei WRC-Rallyes bestreiten wird. Craig Breen wird sein Cockpit bei diesen drei Gelegenheiten räumen, während Meeke die komplette Saison 2018 bestreitet. Stephane Lefebvre wird degradiert ins WRC2-Programm von Citroen.