Nach drei Tagen, 394,88 Kilometern und 23 Wertungsprüfungen ist es vollbracht: Sebastien Ogier ist mit einer Gesamtzeit von 4:30:27.0 Stunden der Sieger der Rallye Mexiko. Der VW-Pilot holte damit nach Schweden sofort den nächsten Erfolg und verdeutlichte eindrucksvoll, dass der Polo R WRC auch auf Schotter nur schwer zu schlagen sein wird. Mit 3:28.9 Minuten Rückstand sah Mikko Hirvonen als Zweiter das Ziel. Komplettiert wurde das Podest durch Thierry Neuville, der zum ersten Mal in seiner Karriere in der WRC den Duft von Champagner roch.

Ogier dominiert nach Belieben

Das Qualifying verlief für Ogier und Volkswagen mit Rang fünf zwar nicht nach Wunsch, danach dominierte der Franzose das Feld aber beinahe nach Belieben. Mit insgesamt 16 WP-Bestzeiten aus 23 Prüfungen konnte ihm kaum ein Pilot gefährlich werden - mit Ausnahme von Mads Östberg im Ford Fiesta. Am Freitag übernahm der Norweger kurzzeitig die Führung, blieb aufgrund eines Schadens an Lichtmaschine und Kupplung schließlich aber auf einer Verbindungsetappe stehen.

Damit war der Weg für den zweiten VW-Sieg in Folge frei. "Ich bin einfach nur überglücklich - das ist unglaublich", jubelte Ogier nach der Zieldurchfahrt. "Wir müssen im Moment nehmen, was wir kriegen, denn es kann auch anders kommen. Aber das Auto war auch dieses Mal perfekt - vielen Dank an das Team." Besonders glücklich machte den Franzosen sein großer Vorsprung in der WM, den er durch drei Zusatzpunkte in der Power Stage um 28 Punkte ausbauen konnte.

Duell ums Podest

"Ich kämpfe nicht mehr um den Sieg, sondern versuche, die Dinge ruhig anzugehen und meinen zweiten Platz sicher ins Ziel zu bringen", erkannte Hirvonen schnell das Kräfteverhältnis zwischen Citroen und Volkswagen in Mexiko. Wie 2012 wurde der Finne auch in diesem Jahr Zweiter - allerdings deutlich angestrengter. Zunächst half ihm das Aus von Mads Östberg, und nach seinem Reifenschaden hinten links stand mit Thierry Neuville der nächste Ford bereits parat. Mit einer Bestzeit auf der längsten Stage des Wochenendes hielt er den Belgier aber auf Distanz. "Ich bin glücklich, erneut auf dem Podest zu stehen. Der zweite Rang wird auch langsam normal", lachte der Finne. "Wir haben ein solides Resultat in Sachen WM eingefahren und Ogier war hier nicht zu holen."

Thierry Neuville steht erstmals auf den Podest, Foto: Ford
Thierry Neuville steht erstmals auf den Podest, Foto: Ford

Trotz großer Probleme mit einer defekten Lenkung, einem Dreher und überhitzendem Motor schaffte Neuville erstmals den Sprung auf das Podest. "Ich bin sehr glücklich und stolz. Das war ein wirklich gutes Wochenende", strahlte der Belgier. Am Morgen hatte er nochmals versucht, den Druck auf Hirvonen zu erhöhen, als das nicht funktionierte, war die Freude über den dritten Rang dennoch groß. Dani Sordo fand sich nach großen Schwierigkeiten mit seinem DS3 WRC mit dem vierten Rang ab und sammelte wichtige Punkte für die Konstrukteurs-WM. Hinter ihm kam Nasser Al-Attiyah ins Ziel.

Atkinson vs. Block

Chris Atkinson bekam von Citroen die Chance, in Mexiko den DS3 WRC zu pilotieren und nahm sich die Top-5 vor. Am Ende wurde es nach einem harten Kampf mit Ken Block der sechste Platz - und der Australier war zufrieden. "Ich bin sehr glücklich", strahlte Atkinson. Die Top-10 komplettierten Benito Guerra, Martin Prokop und Evgeny Novikov.

Die Dramen der Rallye

Nur drei Kurven auf Schotter waren gefahren und Jari-Matti Latvala war ausgeschieden. Der zweite VW-Pilot traf einen Stein und beschädigte sich den Spurstangenhebel an seinem Polo. Kurz traten Sorgenfalten bei den Wolfsburgern auf, da das Bauteil zu schwach konstruiert wurde und somit auch der Sieg von Ogier in Gefahr geriet. Latvala selbst nutzte die verbliebenen zwei Tage unter Rally2, um sich besser mit seinem Auto anzufreunden und Setup-Verbesserungen für kommende Schotter-Rallyes vorzunehmen. In der Power Stage war zumindest noch ein Punkt möglich.

Gleiches gilt für Östberg, der sich zwei Zähler in der Zusatzprüfung sicherte - allerdings mit gehöriger Wut im Bauch. "Ich war recht sauer und sehr enttäuscht", erklärte Östberg bezogen auf sein Ausscheiden am Samstag. Bereits in Schweden wurde ihm die Chance auf den Sieg durch ein technisches Problem geraubt. Auswirkungen hat dieser Ausfall auch für die Gesamtwertung. War Östberg vor der Rallye noch Zweiter hinter Sebastien Ogier, wurde er nun von Sordo und Hirvonen überholt. "Das war die größte Enttäuschung, die ich je in einer Rallye erleben musste", gestand der Norweger. "Wir hatten in drei aufeinanderfolgenden Rallyes Probleme, daher kann ich nicht glücklich sein."

Endergebnis Rallye Mexiko:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 4:30:27.0
2. Mikko Hirvonen, Citroen +3:28.9
3. Thierry Neuville, Ford +4:23.8
4. Dani Sordo, Citroen +6:06.7
5. Nasser Al-Attiyah, Ford +8:34.5
6. Chris Atkinson, Citroen +11:28.0
7. Ken Block, Ford +11:48.3
8. Benito Guerra, Citroen +12:49.8
9. Martin Prokop, Ford +14:29.0
10. Evgeny Novikov, Ford +17:15.3