Das Duell: Loeb gegen Latvala

Sébastien Loeb und Jar-Matti Latvala wechselten sich heute in der Führung ab. Nachdem der Franzose nach seiner Bestzeit auf dem eröffnenden Super Special als Führender in den Tag gegangen war, nutze Latvala bereits die erste Morgenetappe, um seinerseits mit einer Bestzeit in Führung zu gehen. Auf der zweiten Prüfung musste er diese dann aber bereits wieder abgeben. Nach einer Wasserdurchfahrt war Flüssigkeit in den Motorraum eingedrungen, was zu einem Leistungsverlust auf den nächsten rund 500 Metern geführt hatte. Doch der Zeitverlust hielt sich in Grenzen, so dass der Finne noch vor dem Mittagsservice mit einer weiteren Bestzeit zurückschlagen konnte und sich wieder um 1,4 Sekunden an die Spitze schob.

Im Service lag Jari-Matti Latvala noch in Führung., Foto: Andre Lavadinho
Im Service lag Jari-Matti Latvala noch in Führung., Foto: Andre Lavadinho

Nach den feuchten aber nicht übermäßig nassen Bedingungen des Vormittags, begann der Nachmittag mit deutlich stärkeren Regenfällen. Das führte dazu, dass besonders Loeb als Erster in der Startreihenfolge nun in den Furchen, die die Fahrzeuge auf der ersten Schleife hinterlassen hatte, mit Aquaplaning zu kämpfen hatte. Die Bedingungen verbesserten sich jedoch wieder, so dass der Franzose bereits auf der folgenden Etappe wieder Zeit auf Latvala gutmachen konnte. Dramatisches spielte sich dann auf der letzten Tagesetappe ab. Latvala touchierte eine Begrenzung und beschädigte sich den linken Hinterreifen, wobei er rund 1:10 Minuten verlor. So war es schlussendlich doch Loeb, der nach seiner dritten Tagesbestzeit auf der finalen Etappe den heutigen Tag in Führung beendete.

Innerhalb von 3,6 Sekunden: Solberg und Ogier

Allerdings fällt sein Vorsprung denkbar knapp aus, denn obwohl sie heute selbst nicht in Führung lagen, sind ihm sowohl Petter Solberg als auch Sébastien Ogier denkbar knapp auf den Fersen. Gerade einmal 1,8 Sekunden hinter dem Rekordweltmeister liegt derzeit Solberg, dessen Leistung heute kaum hoch genug zu bewerten war. So kämpfte der Norweger über weite Strecken mit seinem Getriebe, das ein Eigenleben entwickelte und die Gänge immer wieder unaufgefordert wechselte. Hinzu kam noch ein Defekt am Anlasser, so dass der Norweger zusätzlich zu den ungeplanten Gangwechseln auch noch ein besonderes Augenmerk darauf legen musste, den Motor auf keinen Fall abzuwürgen.

Petter Solberg liegt trotz Problemen mit dem Getriebe nur 1,8 Sekunden hinter Loeb., Foto: Sutton
Petter Solberg liegt trotz Problemen mit dem Getriebe nur 1,8 Sekunden hinter Loeb., Foto: Sutton

Wiederum exakt ediglich 1,8 Sekunden dahinter reihte sich Sébastien Ogier ein. Wie fast alle seiner Mitstreiter kämpfte auch der Franzose insbesondere am Morgen mit den ständig wechselnden Gripbedingungen, wobei ihm seine geringere Erfahrung gegenüber Loeb und Solberg sicher kein Vorteil war. Als der Regen auf der ersten Nachmittagsetappe dann aber zunahm, reichte es sogar zu einer Etappenbestzeit. Mit zwei weiteren Top-Drei Zeiten war der Franzose schlussendlich am Nachmittag auch insgesamt am Schnellsten unterwegs.

Mikko Hirvonen rätselte einmal mehr in dieser Saison über seine fehlende Performance. Am Ende blieb ihm mit 42,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze nur Rang vier. Daniel Sordo hatte derweil einen ordentlichen Schreckmoment zu überstehen. Auf der ersten Nachmittagsetappe kam der Spanier in einer Rechtskurve im sechsten Gang von der Straße ab und hatte Glück die Rallye nach einem Dreher ohne größere Schäden fortsetzen zu können. Er liegt nun 6,7 Sekunden hinter Hirvonen und 18,1 Sekunden vor Jari-Matti Latvala, dem nach seinem Reifenschaden schlussendlich nur Rang sechs im Tagesklassement blieb.

Kimi Räikkönen schloss die Top-Ten ab., Foto: Sutton
Kimi Räikkönen schloss die Top-Ten ab., Foto: Sutton

Räikkönen auf Punktekurs

Zurück im Focus reihte sich Henning Solberg auf Rang sieben hinter der Spitzengruppe ein. Allerdings trennen ihn bereits mehr als zweieinhalb Minuten von der Führung. 48,8 Sekunden dahinter folgt sein Teamkollege Matthew Wilson, der keinen guten Start in den Tag erwischte. So drehte er sich bereits auf der ersten Etappe, wobei er auch den Motor abwürgte und rund 15 Sekunden verlor. Mads Östberg sicherte sich trotz Problemen mit dem Turbolader und der Lenkung die neunte Position.

Kimi Räikkönen ging den heutigen Tag nach seinem frühen Ausfall in Spanien vorsichtig an. Insbesondere bei den ständig wechselnden Gripbedingungen des Vormittags verzichtete der Finne bewusst auf jedes Risiko und liegt derzeit auf Kurs zu seiner fünften Punktplatzierung in dieser Saison.