Rennstart hinter dem Safety Car und einsetzender Platzregen in Monaco: Der zweite Saisonlauf im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1 hätte chaotischer nicht laufen können. Nach einem vorzeitigen Rennabbruch in der letzten Runde wurde Jeffrey Schmidt als Siebter gewertet. Damit sicherte sich der Schweizer zehn Punkte beim prestigeträchtigen Rennwochenende im Fürstentum.

Jeffrey, in Monaco ist man stets auf Tuchfühlung mit den Leitplanken. Wie war es für dich bei diesen schwierigen Bedingungen?
Als klar wurde, dass das Rennen hinter dem Safety Car gestartet wird, wusste ich schon, dass ich kaum etwas gewinnen kann. Denn im Regen können wir hier mit unseren Autos kaum überholen. Deswegen lautete die Devise: Einfach überleben, ankommen und Punkte mitnehmen. Anfangs war das Wetter noch okay und gegen Mitte des Rennens hat es aufgehört, zu regnen. Dadurch haben sich die Rundenzeiten rapide verbessert. In der vorletzten Runde kam der Regen erneut und ich musste noch einmal richtig aufpassen.

In der letzten Runde wurde es richtig ungemütlich.
Da setzte plötzlich monsunartiger Regen ein. Die ganze Strecke war unter Wasser. Das war richtig extrem. Ich bin auf der Start/Ziel-Linie allein beim Geradeausfahren fast schon abgeflogen, konnte das Auto aber kontrollieren. Ein anderer Fahrer ist wenig später in die Mauer geknallt. Das führte zu roten Flaggen und einem vorzeitigen Rennabbruch. Doch auch sonst wäre es schwierig geworden, noch einen weiteren Platz gutzumachen. In Monaco kannst du einfach nicht überholen, vor allem unter diesen Bedingungen. Nach dem Qualifying ist die Sache eigentlich schon gegessen.

Du hast dich von Platz 13 im Training zum siebten Rang im Qualifying gesteigert.
Ja, ich bin im Qualifying einfach noch ein bisschen näher am Limit gefahren als im Training. Da beide Sessions zeitlich recht nahe beieinander lagen, wollte ich im Training kein unnötiges Risiko eingehen. Wir haben über Nacht etwas am Setup gefeilt und dabei die eine oder andere Hundertstel aus dem Auto herauskitzeln können. Auch ich habe mich gesteigert. Die Runde im Qualifying war nicht ganz optimal, weil ich leider in den Verkehr gekommen bin. Um eine perfekte Runde zu schaffen, darf man keinesfalls auf ein anderes Auto auflaufen. Und das ist in Monaco besonders schwierig, weil die Sicht nur eine Kurve weiter reicht.

Am rennfreien Samstag hast du dich auf das Fahrrad geschwungen. Bist du ruhelos?
Ja, das kann man fast schon so bezeichnen. Ich bin die ganze Zeit gerne beschäftigt. In Monaco bietet es sich an, Fahrrad zu fahren. Ich habe meines sowieso immer dabei. Und die Landschaft hier ist einzigartig schön. Am Freitag bin ich drei, am Samstag knappe vier Stunden Rad gefahren. Mir geht es dabei hauptsächlich darum, fit zu bleiben. Wenn die Hotels an den Rennwochenenden keine Fitnessräume haben, muss man ein wenig die Fantasie spielen lassen. Bei den 200 Tagen, die ich vergangenes Jahr im Ausland verbracht habe, muss man umso mehr auf seine Fitness achten.

Kommendes Wochenende geht es auf den Lausitzring im Rahmen der DTM. Was hast du dir im Carrera Cup vorgenommen?
Ich komme immer wieder gerne zurück in die Lausitz, denn dort habe ich den ersten Podestplatz in meiner Porsche-Laufbahn eingefahren. Auch letztes Jahr war ich dort gut unterwegs, habe die Pole Position nur knapp verpasst und bin aufs Podium gefahren. Vor allem die Passage durchs Oval ist klasse auf der Strecke. Den Porsche durch die Steilkurve zu jagen, hat seinen besonderen Reiz. Die Atmosphäre wird diesmal ganz besonders. Neben dem Porsche Carrera Cup, der DTM und dem ADAC GT Masters ist auch die Superbike IDM am Start. Das Ziel ist klar: Wir gehören im Carrera Cup zu den Titelfavoriten und wollen auf dem Lausitzring gewinnen.