Die Bedingungen hätten in Monaco beim zweiten Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup nicht herausfordernder sein können: Porsche-Junior Matteo Cairoli behielt am Sonntag bei sintflutartigem Regen die Nerven und brachte seinen Porsche 911 GT3 Cup auf Platz eins ins Ziel.

"Ein Sieg auf dieser besonderen Strecke ist einfach das Schönste auf der ganzen Welt! Eigentlich mag ich Regenrennen, aber hier in Monaco ist das richtig schwierig. In der letzten Runde war der Regen so heftig, dass ich mich ein bisschen wie auf einer Wasserrutsche gefühlt habe", sagte ein überglücklicher Cairoli. Hinter dem 19 Jahre alten Piloten, der für das Schweizer Team von Fach Auto Tech startet, lagen über 14 Runden Gaststarter Klaus Bachler (A/race: pro motorsport) und Michael Ammermüller (D/Lechner MSG Racing Team) auf den Positionen zwei und drei.

Das Rennen am Sonntag war ein Jubiläum: Der Porsche Mobil 1 Supercup, der seit 1993 ausgetragen wird, fuhr in Monaco sein 250. Rennen.

Matteo Cairoli gewann in Monaco sein zweites Rennen in der laufenden Saison, Foto: Porsche
Matteo Cairoli gewann in Monaco sein zweites Rennen in der laufenden Saison, Foto: Porsche

Als die 25 Fahrer durch die Häuserschluchten von Monte Carlo in Richtung Start fuhren, war der Asphalt durch vorherigen Regen bereits nass. Das Safety-Car führte die Piloten zwei Runden über die rutschige Strecke bis das Rennen in Form eines rollenden Starts freigegeben wurde. Cairoli setzte sich sofort von Bachler ab und ließ sich vom Regen, der gegen Rennende immer stärker wurde, nicht aus der Ruhe bringen.

Das Safety-Car musste in der Anfangsphase des Rennens einmal kurzzeitig ausrücken, damit zwei Fahrzeuge geborgen werden konnten. Das nutze Ben Barker (GB/Momo-Megatron Team Partrax), um näher an den auf Platz drei liegenden Ammermüller heranzufahren. "Barker fuhr eigentlich schneller als ich. Doch natürlich musste ich ihn hinter mir lassen. Manchmal wurde ich angeschoben, aber ich konnte das Auto auf der Strecke halten und stand am Ende als Dritter auf dem Podium", sagte Ammermüller.

In der 15. Runde rutschte der auf Platz zwei liegende Bachler in die Streckenbegrenzung und das Rennen wurde mit einer roten Flagge abgebrochen. "Die Bedingungen waren sehr schwierig und als es in der letzten Runde gekracht hat, war ich nur noch Passagier", gab der Österreicher zu Protokoll, der mit dem Team race pro motorsport einige Gaststarts im Porsche Mobil 1 Supercup absolviert.

Nach dem Rennabbruch musste sich Bachler beeilen, um rechtzeitig zur Siegerehrung zu kommen. Denn für solch einen Fall wird laut Reglement das Ergebnis der vorherigen Runde als Endergebnis herangezogen. Cairoli, Bachler und Ammermüller nahmen in der Fürstenloge von Monaco die Pokale in Empfang. Für Cairoli war es nach dem Saisonauftakt in Barcelona der zweite Sieg.

Im Qualifying genossen die Fahrer des Porsche Supercups noch beste Verhältnisse, Foto: Porsche
Im Qualifying genossen die Fahrer des Porsche Supercups noch beste Verhältnisse, Foto: Porsche

Barker belegte Platz vier vor dem französischen Porsche-Junior Mathieu Jaminet (Martinet by Almeras). "Ich muss zugeben, dass ich vor dem Rennen nervös war. Dies ist mein erstes Mal in Monaco und das bei solch einem Regen. Aber ich habe keine Mauer berührt, am Auto ist alles heil geblieben und ich habe als Fünfter wichtige Punkte geholt", erklärte Jaminet. Hinter Jaminet wurde Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) Sechster.

Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Lechner MSG Racing Team) zeigte sich zufrieden mit seinem Gaststart in Monaco. "Ich habe versucht zu überholen, aber mir ist es leider nicht gelungen. Trotzdem ist Platz elf für meine Monaco-Premiere ein gutes Ergebnis", sagte Olsen. Eine beeindruckende Aufholjagd legte Porsche-Junior Sven Müller (D/Lechner MSG Racing Team) hin.

Nach einem Crash im Qualifying startete der Deutsche von Startplatz 25 und fuhr im Rennen bis auf Platz 13 vor. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt noch Punkte hole, den jeder weiß, wie schwer es ist, jemanden in Monaco zu überholen. Auf der Strecke kämpfte ich am Ende mit Aquaplaning. Jetzt richte ich meinem Blick auf das nächste Rennen in Spielberg. Da werden die Karten wieder neu gemischt", sagte der 24-Jährige aus Bingen.

Der dritte Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup wird vom 1. bis 3. Juli auf dem Red Bull Ring in Österreich ausgetragen. Die Strecke in Spielberg gilt als herausfordernde Berg-und-Tal-Piste mit guten Überholmöglichkeiten.