René Rast ist der Mann der Stunde. Mit drei zweiten Plätzen konnte der Steyerberger seinen Vorsprung im Porsche Carrera Cup seit dem Rennen in Mugello von null auf zehn Zähler ausbauen. Auch wenn Mathematik zu diesem Zeitpunkt der Saison noch keine Rolle spielt: aus eigener Kraft kann nur noch Rast neuer Meister im schnellen Markenpokal werden. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, zunächst steht der sechste Lauf im niederländischen Zandvoort statt.

Im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung in der letzten Runde. Der auf Platz drei fahrende Chris Mamerow überholte zunächst Rast und überrumpelte dann den bis dahin führenden Uwe Alzen. Am Ende feierte Mamerow seinen ersten Laufsieg im Carrera Cup. 2008 möchte der aktuelle Meisterschafts-Zweite seinen Erfolg wiederholen. "Das Vorjahresrennen war klasse! Wenn ich in Zandvoort erneut ganz oben stehen könnte, wäre das großartig", so der 23-jährige Mamerow. "Wenn ich den Titel weiterhin fest im Blick haben möchte, muss ich in den nächsten Rennen konstant an der Spitze ins Ziel kommen."

Mit einem Sieg von Mamerow hätte Rast kein Problem. "Ich werde als Tabellenführer mit Sicherheit nicht so viel Risiko eingehen. Mir reicht auch ein zweiter Platz hinter Chris Mamerow oder Nicolas Armindo, denn so würde ich nur zwei Punkte verlieren", rechnet der aktuelle Tabellenführer vor. "Klar, gewinnen ist immer schön und ich würde mich sehr über einen weiteren Sieg freuen, aber ich habe nur ein Ziel: nicht ausfallen und eine Nullrunde vermeiden."

Auf eine solche Nullrunde seiner Konkurrenten hofft Jan Seyffarth, der momentan als Vierter hinter dem Spitzentrio liegt. "Ich bin der einzige Fahrer der Spitzengruppe, der schon einen Nuller hat. Trotzdem ist für mich noch alles offen", erklärt der Blondschopf. Seine Saison-Statistik ist bisher ziemlich einseitig: immer, wenn Seyffarth in die Punkte kam, landete er auf dem undankbaren vierten Rang. "Jetzt wird es endlich mal Zeit auf das Podium zu fahren."

Eine Entscheidung in der letzten Runde könnte sich erneut ereignen. "Man muss sich die Reifen immer einteilen, um am Ende nicht zu rutschen. Aber in Zandvoort ist das noch wichtiger, da wirklich immer etwas Sand auf der Strecke ist", so Seyffarth gegenüber motorsport-magazin.com. "Wer Auto und Fahrweise am besten auf die Verhältnisse abstimmt, wird am Ende gute Chancen haben..."