Es war ein kurioses Qualifying des Porsche Carrera Cups auf dem Norisring in Nürnberg. Regen, gelbe Flaggen, viele Dreher und eine Regeländerung machten das Ausfahren der Startplätze zu einer Lotterie. Nach einer Unterbrechung wegen eines Unfalls von Nicolas Armindo wurde das Zeittraining unterbrochen und die zweite Session gestrichen. Christian Menzel erlebte den Unfall seines Teamkollegen hautnah. "Ich war direkt hinter Nicolas, er hat richtig Pech gehabt. Man muss einfach am Limit fahren, da gibt es auch schon einmal Kratzer. Die Moppedfahrer fallen alle mal hin, die Skifahrer stürzen auch, das kann jedem passieren", so der tolimit-Pilot.

Armindo wurde schließlich Letzter und muss nun hoffe, trotzdem zum Rennen zugelassen zu werden. Am anderen Ende des Feldes belegte Uwe Alzen den ersten Platz und startet damit von der Pole Position in den am Sonntag folgenden Wertungslauf. Auf der immer weiter abtrocknenden Strecke fuhr der Betzdorfer eine Zeit von 52.884 Sekunden und war damit zwei Zehntel schneller als Chris Mamerow.

Den dritten Rang belegte Christian Menzel. "Unter 38 Teilnehmern auf dem dritten Platz zu liegen ist doch eine schöne Geschichte. Es ist eine der stärksten Rennserien Europas, hier in die Top-Ten zu kommen ist nicht einfach. Für das Rennen habe ich eine gute Ausgangslage, es soll trocken werden. Wir sind auf jeden Fall unter beiden Bedingungen gut aufgestellt", erklärt das gestrige Geburtstagskind im Gespräch mit motorsport-magazin.com.

Ein Opfer des Wetters wurde Pierre Kaffer. Im Gegensatz zu vielen anderen Piloten wechselte der ehemalige DTM-Fahrer zu früh auf Slicks. Die Konsequenz musste Kaffer am Ende des Trainings in Kauf nehmen. "Meine Reifen waren schon abgefahren und ich konnte nicht mehr kontern. Ich hätte nie gedacht, dass die Strecke am Ende so stark abtrocknet. Trotzdem bin ich zufrieden", so Kaffer, der am Sonntag von Platz zwölf starten wird.

Etwas weiter vorne konnte sich René Rast platzieren. Auf dem achten Rang war er einer der besten Rookies. Auch für ihn war es keine einfache Qualifikation, die Bedingungen machten es allen schwer. "Heute war alles dabei. Wir sind erst auf Regenreifen gefahren, als es dann trocken wurde, konnten wir noch 20 Minuten auf Slicks fahren. Es war ein totales Chaos und keiner wusste, was los war. Morgen wird es wichtig, die ersten drei Runden zu überstehen", sagte uns Rast.