Fünf Wochen Pause - das ist eine lange Zeit. Gefahren bin ich seit dem Doppelrennen am EuroSpeedway nicht mehr; keine Rennen, keine Tests. Es war also eine relativ ruhige Zeit. Ich konnte mich auf die Arbeit konzentrieren und auch mein Handballtraining ging schon wieder los. Damit konnte ich mich gleichzeitig fit halten, immerhin trainieren wir dreimal die Woche zwei Stunden lang.

Ansonsten verlief alles wie immer, nur mit ein bisschen mehr Freizeit an den Wochenenden. Das ist natürlich auch einmal schön, aber fünf Wochen sind schon verdammt lang, für meinen Geschmack ein bisschen zu lang. Ich hatte keine besonderen Termine und so war ein Besuch beim 24 Stundenrennen auf dem Nürburgring das einzig Besondere, aber leider war ich nur als Zuschauerin dort - also wieder nichts mit fahren. Da sah bei einem Event der Speed Academy ein bisschen besser aus. Dort bin ich eine Woche vor dem nächsten Rennen zumindest ein bisschen im Auto gesessen.

Steffi kann das nächste Rennen kaum erwarten., Foto: Steffi Halm
Steffi kann das nächste Rennen kaum erwarten., Foto: Steffi Halm

Apropos nächstes Rennen: Der Norisring ist nicht nur neu für mich, sondern auch der erste Straßenkurs auf dem ich fahren werde. Hinzukommt, dass Nürnberg zu dieser Jahreszeit gerne einem Glutofen gleicht. Ich habe gehört, dass einige Fahrer sich mit dem Fahrrad in die Sauna setzen, um sich auf die hohen Temperaturen im Cockpit einzustimmen. Für mich wäre das nichts. Ich trainiere lieber im Freien.

Neben meinem Handballtraining, das momentan sowieso draußen stattfindet, gehe ich lieber abends einmal laufen. Ich bin nicht der Fitnessstudiotyp, der den ganzen Tag auf dem Laufband steht. Da bin ich viel lieber an der frischen Luft. Das Wichtigste vor einem solchen Hitzerennen ist sowieso, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wer dann körperlich fit genug ist, kommt auch mit der Hitze klar.

Eine sehr gute Trainingsvariante ist das Kartfahren. Dabei werden genau die Dinge gestärkt, die man auch im Auto braucht - außerdem macht es wahnsinnig Spaß! Dadurch wird es quasi doppelt so gut. Obwohl ich gerne Kart fahre, saß ich schon lange nicht mehr in einem. Wenn man selbst keines mehr besitzt, ist es eben immer schwierig, sich eines auszuleihen und einen passenden Termin zu finden. Trotzdem kann ich Timo Glock verstehen, wenn er sagt, dass Kartfahren ein sehr gutes Training für Rennfahrer ist.

Es verbessert die Reaktionsfähigkeit und trainiert die Arm- und Genickmuskulatur. Natürlich sind die Kräfte in einem Porsche nicht so extrem wie in einem Formel 1-Auto, aber nach meinem ersten Porsche-Test in Hockenheim habe ich meine Arme schon deutlich gespürt. Schließlich muss man im Porsche sehr viel schalten, teilweise schon in den Kurven. Aber es war nicht allzu schlimm und ich konnte mich schnell darauf einstellen. Und selbst wenn es schlimm wäre, würde ich mich nach der langen Pause trotzdem darauf freuen, dass es wieder losgeht. Denn jetzt darf ich endlich wieder fahren!