Für Aust-Motorsport-Pilot Norbert Siedler war der Arbeitstag am Samstag früh beendet. Bereits nach eineinhalb Runden musste der Tiroler sein Fahrzeug abstellen. "Mein Kühler war plötzlich kaputt", rätselte er nach dem Rennen und konnte sein Pech kaum fassen: "Ich habe keinen richtigen Feindkontakt gehabt. Bei einem Überholversuch habe ich meinen Vordermann vielleicht minimal berührt. Die Stoßstange hatte aber keinen einzigen Kratzer, das alles ist sehr eigenartig."

Deutlich besser lief es für Siedler in der Anfangsphase des Sonntagsrennens: "In den ersten Runden war ich wirklich sehr gut aufgelegt und konnte super attackieren", berichtete er. Der Fahrer des 450 PS starken Ruville-Porsche war deutlich schneller als sein Vordermann Jaap van Lagen, der seine Position jedoch knallhart verteidigte. Mehrmals fuhren die beiden Profis Seite an Seite über den Eifelkurs. "Leider bekam ich von ihm dann einige harte Schläge und meine Hinterachse war komplett verbogen." Mit dem beschädigten Fahrzeug konnte der 30-Jährige aus der Wildschönau nur noch versuchen, seine Position zu verteidigen. "Zu allem Überfluss habe ich beim Überfahren eines Trümmerteils dann auch noch meine Frontlippe verloren", berichtete der Porsche-Spezialist, der nach dem erneuten Zwischenfall bis auf die neunte Position zurückfiel. "Dafür gibt es zumindest ein paar Meisterschaftspunkte."

Noch mehr Pech hatte Siedlers Teamkollege Elia Erhart. Für den jungen Mittelfranken war das Samstagsrennen bereits nach vier Kurven beendet. "Beim Beschleunigen aus der Kurzanbindung hat mir ein Konkurrent einen heftigen Schlag von hinten verpasst", schilderte er den Zwischenfall. "Ich hatte überhaupt keine Chance, den Dreher zu verhindern." Dem von hinten ankommenden Florian Spengler blieb nicht genug Zeit, dem Aust-Porsche auszuweichen. Bei der Kollision wurde das Fahrzeug von Elia Erhart so stark beschädigt, dass an eine Reparatur vor Ort nicht zu denken war. Somit verpasste er auch das Sonntagsrennen und blieb somit komplett ohne Punkte. "Florian kann überhaupt nichts dafür, Schuld ist der Auslöser des Drehers", sagte er knapp.

"Ein schwarzes Wochenende für unser Team", resümierte Teamchef Frank Aust. "Leider kommt das im Motorsport vor und wir werden weiter hart arbeiten. Die ersten fünf Runden im Sonntagsrennen stimmen mich zuversichtlich – langsam waren wir nicht!" Seine Mannschaft möchte das Wochenende nun so schnell wie möglich abhaken und freut sich auf den nächsten Einsatz in Oschersleben. Die Veranstaltung in der Magdeburger Börde ist so etwas wie das Heimspiel von Aust Motorsport: "Mit nur 2,5 Stunden Fahrzeit ist es für uns die kürzeste Anreise der Saison", erklärt der Teamchef.