Dass Kontinuität im Motorsport nicht immer groß geschrieben wird, wurde vor dem Formel-1-Rennen von Spa am Beispiel Nick Heidfeld wieder einmal deutlich. Im Gegensatz zur Königsklasse gehört das Stühlerücken in der GT1-WM aber schon fast zum guten Ton.

Stühlerücken vor dem nächsten WM-Lauf, Foto: DPPI
Stühlerücken vor dem nächsten WM-Lauf, Foto: DPPI

Beim nächsten Rennen in China kommen aber zu den Fahrerwechseln - Jonathan Hirschi ersetzt zum Beispiel Vanina Ickx - auch zwei Teamumstellungen zum Zug. Um endlich wieder ein komplettes Feld ins Rennen schicken zu können, wird Exim Bank erstmals zwei Corvette einsetzen, DKR dafür aber die Lamborghinis vom insolventen Swiss Racing Team übernehmen. Hinter dem neuen Sponsor der Murciélagos (www-discount.de) steckt aber ebenso René Münnich wie hinter dem Lamborghini-Team all-inkl.com.

Die Regel, dass die vier Boliden einer Marke von zwei Teams eingesetzt werden müssen, hatten in der Vergangenheit schon Nissan und Ford umgangen.

Sieben GT-Renner für WM 2012 sicher

Im 20. Jahr von Stéphane Ratels Karriere als Serien-Organisator soll sein Prestigeprojekt in neuem Glanz erstrahlen. Um wieder auf ein volles Feld Stolz sein zu können, wird die GT-Weltmeisterschaft nicht mehr nur auf den großen F1-Kursen Station machen, sondern auch auf neue Autos setzen.

Passend zur zukünftigen Rolle der GT3 präsentierte Ratel bei den 24 Stunden von Spa bereits sieben von zehn angepeilten Paarungen. Stark vertreten werden in der Saison 2012 deutsche Hersteller sein: WRT, das Siegerteam von Spa, wird den Audi R8 einsetzen, Marc VDS wird vom Ford GT zum BMW Z4 wechseln und die Flunder aus Michigan an Belgian Racing übergeben.

Während Nissan (JRM) und Lamborghini (Münnich) auf altbekannte Mannschaften setzen und Aston Martin weiterhin durch Young Driver repräsentiert wird, feiert mit Vita4One (Ferrari) der ehemalige Seriensieger Michael Bartels ein Comeback.

Drei hubraumstarke V8-Boliden stehen Gewehr bei Fuß

Die fehlenden drei Hersteller könnten Mercedes, Alpina und Corvette heißen. Während AMG nur auf ein Team wartet, dass den SLS abnimmt und Andreas Bovensiepen einen verbesserten B6 zur Verfügung stellen könnte, gibt es von der aktuellen Corvette ganze drei Rennversionen.

Mercedes steht als dritter Deutscher Hersteller fast sicher, Foto: ADAC
Mercedes steht als dritter Deutscher Hersteller fast sicher, Foto: ADAC

Ob GT1, GTE oder GT3 für die "World Class" muss auch Young Driver entscheiden. Die einfachste Variante ist wohl, den DB9 der WM etwas einzubremsen, anstatt auf den nagelneuen GT3-Vantage zu vertrauen. Auch von Ford, Lamborghini und Nissan sind unterschiedliche Versionen erhältlich.

Auf Porsche müssen die GT-Fans wohl weiterhin verzichten. Während man in Weissach sowieso mehr auf Langstreckenrennen denn auf Sprints setzt (den 997 GT3-R ausgenommen), müssen wohl langsam die Kapazitäten für die Rückkehr in die LMP1 aufgestellt werden.

Nahezu sicher gilt hingegen der Einsatz des neuen McLaren MP4-12C ab der Saison 2013. Die GT3-Version aus der Schmiede von Ron Dennis verkauft sich bereits im Debütjahr ausgezeichnet.