Wie bereits zuvor erwartet, hat Ducati am Freitagnachmittag bekanntgegeben, dass der Hersteller 2011 nicht mit einem Werksteam an der Superbike-Weltmeisterschaft teilnehmen wird. Lediglich Maschinen und Unterstützung für Privatteams will der Motorradbauer im kommenden Jahr bieten. Seit Beginn der Superbike-WM 1988 war Ducati mit einem Werksteam in der Serie vertreten, 16 Hersteller- und 13 Fahrertitel hat man geholt. "Dies ist Teil einer spezifischen Strategie von Ducati. Das Ziel ist, den technologischen Anteil in den Serien-Modellen zu verbessern, die in den kommenden Jahren auf den Markt kommen", sagte Ducati-Präsident Gabriele Del Torchio.

Aus diesem Grund habe man die Entscheidung getroffen, die technischen Ressourcen, die aktuell noch im Superbike-Werksteam gebunden sind, in die Entwicklung von neuen Hypersport-Maschinen zu stecken. "Ich möchte Nori [Haga] und Michel [Fabrizio] und allen Fahrern, die zur großen Geschichte von Ducati in der Superbike-WM beigetragen haben, danke sagen. In erster Linie möchte ich aber allen Ducati-Mitarbeitern danken. Ihre harte Arbeit und ihre Professionalität haben es uns erlaubt, so gute Ergebnisse zu holen."

Von MotoGP in die Serie

Als andere Gründe für den Ausstieg wurden auch Valentino Rossis hohes Gehalt in der MotoGP und die neue Entwicklungsrichtung der Ducati Straßenmodelle spekuliert. Da Rossis Gehalt aber wohl von Hauptsponsor Marlboro übernommen wird, dürfte das nicht so entscheidend gewesen sein. Ducati selbst meinte nur, durch die Umschichtung der technischen Ressourcen würden sich nun die technischen Lösungen aus der MotoGP schneller in die Serienfertigung übertragen lassen. Die Entwicklung von technischen Lösungen für die Superbikes wird in den kommenden Jahren hingegen von externen Teams getragen werden - allerdings mit Unterstützung von Ducati-Mitarbeitern.

Trotz des werksseitigen Ausstiegs will das Unternehmen aber noch mit den Veranstaltern und Herstellern der WSBK sowie der FIM daran arbeiten, ein technisches Reglement zu erarbeiten, mit dem die Kosten eingedämmt werden. Denn zu diesem Punkt gab es durchaus Kritik von Ducati. "Zuletzt wurde die Superbike-Weltmeisterschaft - angelehnt an den aktuellen Regeln - eher auf dem Weg Richtung Prototypen-Wettkampf gesehen, statt dass Maschinen mit Anlehnung an die Serie konkurrierten. Das hat zu einem Steigen der Kosten geführt, sowohl für Hersteller als auch für die Teams. Dieses Bild passt nicht zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, die es noch schwieriger gemacht hat, Sponsoren zu finden. Ducati vertraut darauf, dass die Arbeit aller Parteien zu einer Verbesserung in diesem Bereich führt", besagte ein Statement.