Was sind die "Suzuka 8 Hours"?

Die "Suzuka 8 Hours" sind eines der traditionsreichsten Langstreckenrennen im Motorradsport. Seit 1978 ausgetragen, bildet das Rennen in diesem Jahr gemeinsam mit den "24 Stunden von Le Mans", dem Bol D'or, den acht Stunden vom Slovakiaring und dem Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben die FIM-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Wie bei Endurance-Rennen üblich, wechseln sich mehrere Fahrer innerhalb eines Teams ab. Üblich sind mittlerweile Mannschaften aus drei Fahrern, wobei man auch zu zweit startberechtigt ist. Ursprünglich für Prototypen konzipiert, stehen seit einer Reglementänderung in den frühen Neunzigerjahren Superbikes in der Startaufstellung des Rennens. Vor allem für die japanischen Hersteller haben die "Suzuka 8 Hours" einen großen Stellenwert. Immer wieder standen daher auch MotoGP-Champions am Start. So trugen sich in die Siegerliste etwa schon Weltmeister wie Wayne Gardner, Mick Doohan, Wayne Rainey, Eddie Lawson und sogar Valentino Rossi ein.

Welche MotoGP-Fahrer starten in diesem Jahr?

Im Factory-Team von Honda geht Jack Miller gemeinsam mit Takumi Takahashi und Takaaki Nakagami auf einer CBR1000RR SP2 an den Start. Für Miller ist es das erste Mal, dass er bei dem Langstrecken-Rennen startet. Die Konkurrenz von Yamaha geht erneut mit einer R1 ins Rennen, die die Superbike-Piloten Alex Lowes und Michael van der Mark sowie Katsuyuki Nakasuga sitzen werden. Im Suzuki-Werksteam werden MotoGP-Testfahrer Takuya Tsuda, Ex-WSBK-Champion Sylvain Guintoli und Josh Brookes ihr Bestes geben. Auch das F.C.C. TSR Honda-Team wartet mit Star-Besetzung auf: Neben Vierfach-Starter Dominique Aegerter sollte Stefan Bradl sein Endurance-Debüt geben, was der Deutsche aufgrund einer Mittelohrentzündung kurzfristig absagen musste. Dritter Pilot des Teams wird Randy De Puniet. Des weiteren sind bekannte Namen wie Broc Parkes, Horst Saiger, Leon Haslam, Yuki Takahashi, Ratthapong Wilairot, Raffaele De Rosa, Hafizh Syahrin, Anthony West, Marcel Schrötter, Mike Di Meglio und Tetsuta Nagashima dabei.

Domi Aegerter ist mittlerweile Stammgast in Suzuka, Foto: Honda
Domi Aegerter ist mittlerweile Stammgast in Suzuka, Foto: Honda

Welche Motorräder stehen am Start?

Insgesamt treten 69 Teams in zwei Klassen (EWC und Superstock) an. Die Motorräder der EWC-Klasse basieren auf aktuellen Superbikes, sodass sich ein illustres Feld ergibt. Neben den japanischen Platzhirschen Honda (CBR1000RR), Yamaha (YZF-R1), Suzuki (GSX-R1000) und Kawasaki (ZX-10R) stehen auch Bikes aus dem Hause Ducati (Panigale R), BMW (S1000RR) und Aprilia (RSV4RF) in der Startaufstellung. Wie im Langstreckensport üblich, formiert sich das Feld dabei sowohl aus reinrassigen Werksteams mit der letzten Evolutionsstufe der Motorräder im Gepäck, sowie kleinen Privatteams, die zum Teil vier oder fünf Jahre alte Bikes einsetzen.

Wie sieht das Rennprogramm aus?

Am Freitag (28. Juli) steht nach dem Freien Training ein klassisches Qualifying an, das über die Startpositionen ab P11 entscheidet. Die Top-10 des Qualifyings fahren am Samstag in einer eigenen Session ("Top 10 Trials" genannt) die besten zehn Startplätze aus. Am Sonntag (30. Juli) startet das achtstündige Rennen um 11:30 Uhr Ortszeit (04:30 Uhr deutscher Zeit), womit der Zieleinlauf in der Dämmerung um 19:30 Uhr (12:30 Uhr deutscher Zeit) erfolgt.

Wo kann ich das Rennen verfolgen?

Eurosport zeigt das Rennen in seinem Player komplett, genauso wie alle anderen EWC-Rennen des Jahres. Auch auf Eurosport 2 kann das Rennen von 04:00 Uhr morgens bis 12:30 Uhr deutscher Zeit live verfolgt werden. Zudem bietet der Suzuka Circuit über das Streamingportal "Ustream" eine Liveübertragung aller Sessions im Internet an. Alle Spätaufsteher können sich am Sonntag nach dem Fallen der Zielflagge auf Motorsport-Magazin.com über das Renngeschehen informieren.

Wer gewann in den vergangenen Jahren?

Im Vorjahr gewannen Alex Lowes und Pol Espargaro gemeinsam mit Katsuyuki Nakasuga das Rennen für Yamaha auf der brandneuen R1. Davor setzten sich zwei Jahre in Folge Michael van der Mark, Leon Haslam und Takumi Takahashi auf Honda CBR1000RR durch. Mit insgesamt 27 Siegen ist Honda auch der mit Abstand erfolgreichste Hersteller. Die Rivalen Suzuki (zuletzt 2009) und Yamaha (zuletzt 2016) haben jeweils nur fünf Siege, Kawasaki (1993) gar nur einen. Noch nie konnte ein Team auf einem nicht-japanischen Fabrikat das Langstreckenrennen gewinnen. Erfolgreichster Einzelpilot ist Ex-MotoGP-Ass Tohru Ukawa, der zwischen 1997 und 2005 fünfmal gewann.