Mit der Ehre, im kürzesten je gefahrenen Rennen der Motorrad-WM dabei gewesen zu sein, konnte Stefan Bradl in Katar am Sonntag nur wenig anfangen. Der Kiefer Racing Pilot wäre stattdessen doch lieber weiter vorne gelandet - ironischerweise wäre das mit einem längeren Rennen wohl auch geglückt. "Mein Start war ganz OK, aber in den ersten Runden habe ich gleich ein paar Fehler eingebaut und war deshalb bis auf den zehnten Rang zurückgefallen", erzählte Bradl. Der Rhythmus kam wieder, doch gerade als er auf die Gruppe vorne aufgeschlossen hatte, war dann auch schon der Regen da und der Abbruch folgte.

"Die Fahrer hatten schon vor dem Event beschlossen, dass im Falle von Regen nicht gefahren wird. Also gab es auch keinen Neustart. Aber zum Glück werden die Punkte halbiert, dadurch hält sich der Rückstand in Grenzen", meinte Bradl, der durch die halbierten Punkte nur 8,5 Zähler auf Katar-Sieger Andrea Iannone verlor. Dennoch blieb das Bedauern, dass bei einem längeren Rennen mehr drin gewesen wäre, das sah auch Teamchef Stefan Kiefer so. "Schade ist nur, dass genau in dem Moment abgebrochen wurde, als Stefan auf die Gruppe vor ihm aufgeschlossen hatte", sagte er.

Bradls Kiefer-Teamkollege Vladimir Leonov, der in der 250er-Klasse fährt, hatte einen schwereren Abend als der Deutsche. Der Russe stürzte kurz nach dem Start, wurde sogar von einem anderen Piloten überfahren und fuhr das Rennen danach trotzdem zu Ende. "Ich habe am ganzen Körper Schmerzen und in meinem linken Handgelenk habe ich kein richtiges Gefühl. Aber ich hatte mir vorgenommen, das Rennen zu beenden und das hat geklappt", sagte er.