Sandro Cortese ist definitiv zurück - nach dem Sieg in Brünn sicherte er sich jetzt als Dritter im Indianapolis GP zum vierten Mal in dieser Saison einen Platz auf dem Podium. Der 21-Jährige kämpfte das ganze Wochenende in den USA mit technischen Problemen, doch er machte die Schwierigkeiten mit einer Top-Performance wieder wett.

Im Rennen der 125er-Klasse kam Cortese nach dem Start aufgrund einer Berührung mit Johann Zarco von der Linie ab und fiel auf Platz sechs zurück. Maverick Vinales, Zarco und Hector Faubel kämpften zunächst als Verfolger von Nicolas Terol um den zweiten Platz. Der harte Vorderreifen des Berkheimers spielte so gut mit, dass er teilweise der Schnellste auf der Strecke war, als gleichzeitig die Reifen seiner Konkurrenten nachließen. Faubel und Zarco fielen zurück und Sandro gelang es, mit Sergio Gadea im Schlepptau, die Lücke zu Viñales zu schließen und ihn ordentlich unter Druck zu setzen.

Im Infield des Motor Speedways war Cortese besser auf der Bremse und konnte an dem 16-Jährigen Spanier vorbei gehen. Auf der langen Geraden aber war die Blusens Aprilia stärker. Diesen Vorteil nutzte Vinales in der letzten Runde und ging wieder in Führung. Wenige Meter vor der Ziellinie versuchte Cortese aus dem Windschatten heraus an dem Spanier erneut vorbei zu ziehen, musste sich aber um wenige Zehntel geschlagen geben.

Mit 16 Punkten mehr auf dem Konto, behält Cortese den vierten Rang in der Weltmeisterschaft bei. Jetzt heißt es Kisten packen und volle Konzentration auf das nächste Rennen, denn schon in einer Woche geht es in Misano zum Großen Preis von San Marino weiter mit der Punktejagd.

"Das Rennen und das gesamte Wochenende waren wirklich gut. Wir hatten einige Probleme mit der Elektrik, aber heute lief das Bike wieder genial. Ich hatte Probleme mit dem weichen Reifen und bin heute mit hartem Vorderreifen gefahren. Der Start war gut, aber dann bin ich mit Zarco zusammengekommen und habe dadurch die Linie verloren. Die Reifen und das Motorrad haben wirklich gut funktioniert über das gesamte Rennen. Ich wusste, wenn ich den Anschluss zur zweiten Gruppe nicht verliere und den Speed immer halte, dass ich zum Schluss noch richtig angreifen kann. Der dritte Platz freut mich sehr, das ist der Dank ans Team, die wirklich klasse geschuftet haben. Es war auch wichtig für mich, um nach Brünn zu zeigen, dass ich ganz nach vorn gehöre. Jetzt geht es zu meinem dritten Heim-GP nach Misano, wo mir die Strecke auch sehr gut gefällt", fasste Cortese zusammen.

Cheftechniker Jürgen Lingg sagte: "Starkes Rennen - das war ein verrücktes Wochenende. Nach den Elektronik-Problemen bin ich erleichtert, dass nach dem Tausch aller Kabel das Bike wieder gut läuft. Sandro hat ein starkes Rennen gezeigt und sich im Kampf ums Podium wieder zurück gemeldet. Schade, dass er in der ersten Runde gleich mit Zarco zusammen gekommen ist. Durch die Berührung waren gleich einige Fahrer vorbei geschlüpft. Danach hat Sandro stark gekämpft - sehr gut."

Teamchef Dirk Heidolf ergänzte: "Super Ergebnis. Nach dem turbulenten Wochenende ist der dritte Platz ein Top-Resultat. Sandro hat gezeigt, dass er sicher ums Podium kämpfen kann und vor allem nervenstark ist. Er hat seine alte Form zurückgefunden und ist wieder so bissig wie am Anfang der Saison. Kompliment an die Mechaniker, denn die haben nach den Elektronikproblemen Sandro heute wieder ein Top Bike hingestellt. Jetzt gehen wir nach Misano und greifen auf ein Neues an."