Wenn dieses Wochenende die IDM-Saison auf dem EuroSpeeedway Lausitz startet, werden auch die zwei BMW-Piloten Werner Daemen und Barry Veneman der als Werksteam geltenden alpha Technik-Truppe am Start sein. Und in der Saison 2010 werden von den beiden Top-Resultate erwartet.

Daemen hatte letztes Jahr auf dem Salzburgring für die ersten internationalen Siege der neuen BMW S1000RR gesorgt, zuvor hatte er auf dem Nürburgring erstmals für eine Poleposition gesorgt. Solcherlei Ergebnisse sollen diese Saison en masse folgen. Denn das Motorrad aus Bayern ist noch einmal grundlegend verbessert worden. Was damit in einer Stocksport-Klasse geht, zeigte zuletzt der Italiener Ayrton Badovini in besagter Weltmeisterschaft, als er sowohl in Portimao als auch Valencia die Siege hatte einfahren können. Gerade die neue Elektronik soll die S1000RR entscheidend verbessert haben.

Was Badovini auf WM-Parkett vorgemacht hat, sollen Daemen und Veneman nun ab diesem Wochenende auf dem Lausitzring umsetzen und sofort um Siege und Podeste kämpfen. Im letzten Jahr hatte der Belgier Daemen an gleicher Stelle bereits als Zweiter auf dem Podest gestanden. Durch seine Teilnahme am Langstreckenklassiker der 24-Stunden von Le Mans am letzten Wochenende hat der 38-jährige außerdem schon genügend Kilometer abgespult.

"Mit Langstrecken-Rennen habe ich meine Karriere begonnen", sagte der Deutsche Supersport-Meister von 2004. "In der IDM will ich alles daran setzen, um den Titel zu holen. Die Konkurrenz ist eher besser als schlechter geworden. Doch ich habe mich bei den Wintertests gut vorbereiten können, die BMW selbst wurde noch ein Stück verbessert, vor allem im Bereich der Elektronik."

WM-Rückkehrer Veneman

Nach vier kompletten Jahren in der Supersport-Weltmeisterschaft zieht der Niederländer Barry Veneman in jener Serie einen Schlussstrich. Schon letztes Jahr gab es immense Probleme, als seinem Team mitten in der Saison das Geld ausging und er beinahe das Nachsehen hatte. In einer Notzusammenstellung konnte er das Jahr dann doch wenigstens noch zu Ende fahren. Nun sieht Veneman aber neuen Aufgaben entgegen.

In der IDM Superbike wird auch er eine BMW pilotieren und versuchen, so gut wie möglich abzuschneiden. Den Lausitzring kennt Veneman noch aus seiner Supersport WM-Zeit, als 2007 dort gefahren wurde. Letzte Woche konnte er sich bei einem Test den Verlauf der Piste noch einmal ins Gedächtnis rufen. "Leider war es kalt und nass", erklärte er, warum daraus keine Rekordfahrt werden konnte. "Der Kurs selbst ist nicht schwierig, aber durch ein paar Wellen im Asphalt war es gut für mich und ich kenne mich jetzt wieder aus. Am IDM-Wochenende können wir da weiterarbeiten, wo wir beim Test aufgehört haben. Die Basis stimmt schon mal."

Unterschätzen will Veneman seine neue Aufgabe nicht. Schließlich trifft er in seiner neuen Klasse auf viele ehemalige Konkurrenten und erfahrene Piloten. Jörg Teuchert und Karl Muggeridge waren Supersport-Weltmeister, viele andere haben ebenfalls WM-Erfahrung. "Langsam werde ich doch etwas nervös", zitterte Veneman. "Ich habe viel Erfahrungen im Rennsport gemacht. Doch die IDM ist neu. Ich werde auf keinen Fall den Fehler machen, diese Meisterschaft zu unterschätzen."