Vor 30.750 Zuschauern auf dem Sachsenring sicherten sich der Kawasaki-Pilot Sebastien Diss und Sebastien le Grelle die beiden Siege auf dem Sachsenring in der Klasse IDM Supersport. Während das Rennen am Samstagabend unter besten motorsportlichen Voraussetzungen mit strahlendem Sonnenschein ausgetragen werden konnte, gab es am Sonntag ein paar Regentropfen, die aber nicht weiter ins Gewicht fielen.

Zunächst sicherte sich der Reichenbacher Sascha Hommel (Honda) bei seinem Heimrennen die Pole Position mit der schnellsten Trainingszeit. Sebastien Diss (Kawasaki), Steven Michels (Suzuki) und Pascal Eckhardt (Yamaha) machten die Markenvielfalt in der ersten Reihe komplett. Ex-MotoGP-Pilot Jeremy McWilliams hatte seine Verletzungen vom Rennsturz auf dem EuroSpeedway Lausitz auskuriert und wollte in Sachsen wieder voll angreifen. Startplatz acht hinter Michael Peh, Thomas Walther und Roman Raschle war für den Briten das Resultat der Qualifyings.

Rennen 1, Samstag

Das Samstagabend-Rennen dauerte für Sascha Hommel und Jeremy McWilliams nur bis zur ersten Kurve. Der Ex-MotoGP-Pilot traf den Lokalmatador, beide schieden durch Sturz aus. Damit war der Weg für Blitzstarter Sebastien Diss frei. Der Franzose hatte schon in den ersten Runden einen Vorsprung von rund fünf Sekunden aufgebaut und kontrollierte diesen bis ins Ziel. Auch wenn es gegen Ende noch mal eng wurde. "Ich wollte Mitte des Rennens meine Reifen nicht kaputt machen und habe etwas Tempo raus genommen, um dann wieder pushen zu können, wenn die anderen doch noch mal näher kommen sollten", erklärte Diss seine Taktik.

Spannend bis zur letzten Kurve war der Kampf um die verbleibenden beiden Podestplätze. Zeitweilig reichte die Gruppe, die um eben jene Platzierungen fightete, bis zum 19. Platz. Gegen Ende wurde klar, dass Michael Peh, Christian Kellner, Steven Michels und Thomas Walther dieses Gerangel für sich entscheiden würden. Die Technik machte Michels, als er schon an Peh vorbeigegangen war, einen Strich durch die Rechnung. An seiner Suzuki stellten sich Zündaussetzer ein und er musste aufgeben.

An Michael Peh führte schließlich kein Weg mehr vorbei. "Auch wenn ich es überall probiert habe - es ging einfach nicht", resümierte Kellner, der Dritter wurde. Peh, der seinen ersten IDM-Podestrang überhaupt einfuhr, war überglücklich. "Endlich kann ich den Leuten, die seit 2003 sehr viel Geld und Energie in mich investiert haben, etwas zurück geben", bedankte sich der Saupsdorfer.

Rennen 2, Sonntag

Am Sonntag spielte das Wetter leicht verrückt. In der IDM Supersport-Klasse fanden immer wieder kleine Regentröpfchen den Weg vom Himmel zum Sachsenring. Aber um den Lauf abzubrechen, war es zu wenig. So mussten sich die Fahrer damit arrangieren, dass immer wieder Wassertropfen auf ihren Helm-Visieren erschienen.

In der Start-Kurve klappte, im Gegensatz zum Samstagsrennen, alles und die 34 Piloten kamen perfekt durch die ersten Passagen. Wie fast nicht anders zu erwarten, kam Sebastien Diss am Besten weg und führte das Feld an. Bis zur zehnten Runde sah es erneut nach einem klaren Start-Ziel-Sieg für den Franzosen aus. Aber dann hatten die Verfolger die Lücke geschlossen. Mit dabei: Sascha Hommel, Thomas Walther, Steven Michels und Sebastien Le Grelle. Letzterer war vom 20. Rang aus ins Rennen gegangen und konnte letzten Endes dennoch gewinnen. "Wir haben für den zweiten Lauf noch eine entscheidende Änderung am Setup der Honda vornehmen können und die hat sehr gut gepasst", erklärte der Belgier anschließend.

Nach dem Rennen musste das Zielfoto entscheiden. Le Grelle, Michels und Hommel wurden vom Zeitenmonitor mit einem Abstand von jeweils 0,0 Sekunden angezeigt. Nach Sichtung des Video-Materials bestätigte Sonja Hügle, Zeitnahme Kommissar, dass Le Grelle vor Hommel und Michels den Sieg errungen hatte. "Dritter ist schon OK, aber lieber hätte ich gewonnen", erklärte Suzuki-Pilot Michels. "Aber das wird das nächste Mal", kündigte der Oberhausener an.

Hommel fiel nach Rang zwei auf seiner Heimstrecke ein Stein vom Herzen. "Es sind so viele Leute hier, die mich kennen", freute er sich für seine Fans. "Ich bin jetzt froh, dass das Rennwochenende so zu Ende gegangen ist. Es war das schwerste Rennen, was ich bis jetzt in dieser Klasse gefahren bin, auch wenn dabei nur ein zweiter Platz raus gekommen ist."

Thomas Walther musste sich auf seiner Yamaha zum dritten Mal in Folge mit Rang vier begnügen. Der Schleizer fährt in diesem Jahr zum ersten Mal auf einem Viertakt-Motorrad Rennen. Bisher war er eifriger Verfechter der 250er Zwei-Takt-Maschinen gewesen, kratzt nun aber auch in der IDM Supersport am Podest.

Mit acht von 16 gefahrenen Rennen, ist Halbzeit in der Supersport-Klasse. Derzeit führt Hommel mit 131 Punkten die Meisterschaftstabelle an. Dahinter folgen Diss (114), Kellner (99), Pascal Eckhardt (89), Roman Raschle (67) und Walther (65). Michels (64), Joshua Elliott (49), Daniel Sutter und Michael Peh (beide 48) komplettieren die Top Ten.