Die Freudenberg-Piloten traten in Zolder sowohl in der 600ccm-Klasse der Supersport, als auch in der 250ccm-Klasse der Moto3 an. Bester Pilot der Bischofswerdaer Mannschaft wurde am Sonntag Daniel Kartheininger aus Boos, der sich mit einem dritten Platz im Moto3-Rennen auf das Podest katapultieren konnte.

Supersport

Es herrschten schwierige Bedingungen beim zweiten Lauf der Supersport-Klasse im belgischen Zolder. Nach dem Podestplatz vom Samstagabend hatte sich Jan Bühn vorgenommen, wieder auf das Treppchen zu fahren. Auf nasser Piste - vor dem Start hatte es geregnet - mit teilweise trockenen Stellen und trockener Ideallinie war es schwierig, das Grip-Level richtig einzuschätzen. Zum Vergleich: Die beste Rennrunde vom Vortag war rund 11 Sekunden schneller.

Bühn brauchte in der Anfangsphase zu lange, um im Nassen ein gutes Vertrauen zu seiner Yamaha R6 und zu den Pirelli-Reifen zu finden. Doch in der zweiten Rennhälfte zog der Freudenberg-Supersport-Pilot wieder ordentlich am Kabel und zeigte sich schließlich von der Steigerung seiner Rundenzeiten im Nassen auch zufrieden. Das Sonntagsrennen gewann der Belgier Wim van de Broeck, die Gesamtwertung führt Roman Stamm aus der Schweiz mit 77 Punkten an. Jan Bühn hält nach 4 von 16 Läufen mit 33 Punkten auf Rang acht.

Er sagte: "Am Anfang war es noch relativ nass und irgendwie habe ich im Regen kein Vertrauen gehabt. Ich habe auf deutsch gesagt die ersten sechs Runden verkackt. Ich bin dadurch auch ziemlich weit zurückgefallen. Dann wurde es aber besser und ich konnte gute Zeiten fahren. Mein Feeling muss im Regen noch besser werden. Am Ende war ich von den schnellsten Zeiten gar nicht so weit weg. Ich kann aber im Regen nicht gleich von 0 auf 100 gehen, ich muss mir das Feeling erst erarbeiten. Mit dem ersten Lauf hier gestern sind wir aber sehr zufrieden. Darauf bauen wir jetzt auf."

Moto3

Auch im Rennen der Moto3-Klasse spielte das Wetter verrückt, hinzu kamen zwei Abbrüche. Nach nur drei Runden musste abgebrochen werden, da es zu regnen begonnen hatte. Die teilweise nasse Piste resultierte auch in einem Highsider von Jonas Geitner. Der Freudenberg-Youngster brachte seine KTM GPR 250 wieder zurück in die Box, wo das Motorrad in Windeseile für den Re-Start - nur 15 Minuten - später wieder aufbereitet wurde.

Der Neustart über zehn Runden sollte dann mit den ersten drei gewerteten Runden addiert werden. Trotz des Regenrennens blieb die Strecke weitestgehend trocken - und die meisten Piloten fuhren auch mit Slick-Reifen wieder los. Am Ende flog Maximilian Kappler ebenfalls mit einem Highsider ab und es wurde erneut abgebrochen.

In einem starken Rennen klassierte sich Daniel Kartheininger auf dem dritten Rang und durfte damit auf das Podest. Marcel Alves Rodrigues donnerte vom letzten Startplatz zu Rang fünf, Geitner wurde Sechster. Das Rennen gewann der Niederländer Bryan Schouten, der auch die Gesamtwertung mit der Idealpunktzahl 100 anführt. Geitner liegt mit 49 Zählern auf Rang vier, Kartheininger folgt ihm mit 41 Zählern. Rodrigues (26 Punkte) ist Neunter.

Kartheininger resümierte: "Ich muss sagen der Abbruch hat mir ganz gut in die Karten gespielt, denn mein Start in den ersten Umlauf war nicht so gut. Da waren die vorderen Plätze nicht mehr in Schlagdistanz. Den zweiten Start habe ich besser hingelegt und ich konnte gleich vorn dran bleiben. Ich bin dann das ganze Rennen über mit Scott Deroue gefahren und es ging immer hin und her. Wir sind den anderen etwas davon gefahren - bis zum erneuten Abbruch. Insgesamt kommen wir gut voran. Das Fahrwerksproblem ist jetzt nicht mehr so groß, wie noch am Lausitzring. Wir haben zwar immer noch etwas Arbeit am Motorrad, aber das kriegen wir hin."

"Mein erster Start war nicht so gut und ich musste wieder hinter. Dann kam der Abbruch und auch beim zweiten Start habe ich es nicht optimal erwischt. Das hätte besser sein können. Ich bin dann auf vier vor gefahren und war direkt hinter Kartheininger, aber durch den Rennabbruch und die Wertung eine Runde zurück, wurde ich Fünfter. Ich bin dieses Wochenende nicht so super zufrieden, es war aber auch viel Pech dabei. In Oschersleben geht es dann wieder volle Attacke", schilderte Alves Rodrigues.

Geitner erklärte, dass das Rennen wegen ihm abgebrochen wurde. "Ich hatte einen Highsider in der schnellsten Kurve, bei rund 185 km/h. Ich hatte aber Glück, dass das Motorrad noch lief. Ich bin dann schnell an die Box, um meine KTM wieder reparieren zu lassen. 15 Minuten später, als wieder gestartet wurde, war die Maschine wieder ok. Ich bin von Rang vier aus losgefahren, weil ich dort in der letzten Runde vor dem Abbruch gelegen hatte. Ich kam gut weg, doch der Sturz hing mir noch im Kopf. Ich bin erst etwas zurück gefallen, habe mich aber wieder nach vor auf sechs gekämpft. Fünf Runden später ist dann Max Kappler abgestiegen und es wurde wieder abgebrochen. In der Addition beider Rennen bin ich Sechster geworden."