Vesa Kallio kennen einige vielleicht noch aus der Motorradweltmeisterschaft, wo er bis 2004 in der 250cc und der 125cc startete. Er ist der Ältere der beiden Kallio-Brüder und seit dieser Saison fährt er mit Kallio Racing und einer KTM in der IDM Superbike. Bislang schlägt sich der Finne gut. Obwohl er viele Strecken nicht kennt, konnte er fast überall Punkte holen. Nur beim zweiten Lauf auf dem Sachsenring klappte es nicht. Mit Motorsport-Magazin.com sprach er über die Saisonbilanz vor dem Finale in Hockenheim vom 17. bis 19. September.

Vesa, wie ist deine erste Saison in der IDM aus Deiner Sicht, bist Du zufrieden?
Vesa Kallio: "Es geht schon ganz gut in dieser Saison. Grundsätzlich hatte ich die Ziele höher gesteckt und bessere Ergebnisse erwartet, aber unser Team leistet gute Arbeit und damit können wir zufrieden sein. Das Niveau in dieser Saison ist wirklich hoch, wir haben einige schnelle Fahrer, mehr als in der letzten Saison, der Wettbewerb ist schärfer."

"Ich hoffe aber, dass ich an diesem Wochenende meine bislang besten Resultate holen kann und natürlich auch beim Saisonfinale in Hockenheim." [Mit den Rängen acht und zehn gelang dem Finnen dies, Anm. d. Red.]

Die Strecken von Assen und Hockenheim kennst Du?
Vesa Kallio: "Yup. Assen könnte man als meine Heimstrecke bezeichnen. Ich bin hier schon oft gefahren und ich mag die Strecke. Aber natürlich kennen auch viele andere Fahrer diese Strecke."

Weißt Du schon was in der kommenden Saison wird?
Vesa Kallio: "Ich muss schon realistisch bleiben. Unser Plan ist es weiter hier in der IDM zu fahren und ich hoffe, das klappt auch. Aber viele Fragen sind noch nicht geklärt."

Kallio Racing arbeitet an der erfolgreichen IDM-Fortsetzung 2011, Foto: Toni Börner
Kallio Racing arbeitet an der erfolgreichen IDM-Fortsetzung 2011, Foto: Toni Börner

Mika, dein Bruder, ist früher auch in der IDM gefahren, derzeit ist er in der MotoGP. Hilft er Dir, arbeitet ihr irgendwie zusammen?
Vesa Kallio: "Wir machen eigentlich viel zusammen. Mika ist auch mit diesem Team hier in der IDM involviert, er ist einer der Besitzer. Wir besprechen vieles miteinander, was gut läuft, was nicht so toll ist, oder wenn ich Probleme mit dem Setup habe. Wenn wir Änderungen haben wollen besprechen wir das mit Mika und ansonsten ist alles, wie es zwischen Brüdern eben normal ist."

Wer von Euch ist schneller beim Ice Racing?
Vesa Kallio: [lacht] "Mika ist schneller, aber in den letzten fünf Jahren sind wir nicht in den gleichen Klassen gestartet. Daher ist es schwer, das einzuschätzen."

Was machst Du, wenn Du nicht auf einem Motorrad sitzt? Wie sieht Deine Freizeit aus?
Vesa Kallio: [lacht] "So viel Freizeit habe ich nicht. Wir haben in Finnland eine kleine Rennstrecke für Motorräder und wir bauen Rennmaschinen auch für andere Teams. Wir haben eine Racing Schule für junge Fahrer, damit verbringe ich viel Zeit und auch Mika."

Warum hast Du dich für die IDM entschieden? Du hättest ja auch in die Britische Superbike Meisterschaft gehen können.
Vesa Kallio: "Letzte Saison bin ich nur in Finnland gefahren, aber schon mit KTM und wir hatten einen Gaststart in der IDM, in Assen. Unser Plan war, dass wenn alles gut läuft, wir in die IDM einsteigen. Ich denke es war eine gute Idee. Ich mag die Strecken und die Serie. In Großbritannien gibt es ein paar gute Strecken, manche sind allerdings miserabel. Deshalb ist die IDM die bessere Wahl. Alle Rennen sind auf dem europäischen Festland und nicht so weit weg von Nordeuropa. Das ist gut für uns, wegen der langen Anreise. Es ist einfacher von Finnland nach Deutschland zu reisen, als von Finnland nach Großbritannien."

Wie lang bist Du unterwegs, wenn Du von Valkeakoski nach Assen oder zum Salzburgring fährst?
Vesa Kallio: "Ja bis zum Salzburgring ist es eine längere Fahrt, aber Assen zum Beispiel, das sind nur etwas über 360 Kilometer. Erst mit dem Auto und dann mit der Fähre nach Travemünde. Die Fähre ist am einfachsten."