Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor haben das Qualifikationsrennen der FIA-GT-Serie in Zolder in überlegener Manier für sich entschieden. Das Audi-Duo war lediglich von vierter Stelle gestartet, überquerte den Zielstrich jedoch mit einem beeindruckenden Vorsprung von über zehn Sekunden auf die Zweitplatzierten Peter Kox und Stefan Rosina im Reiter-Lamborghini. Indes rundeten René Rast und Niki Mayr-Melnhof das Ergebnis für die heimische WRT-Truppe ab: Platz drei. Ortelli und Vanthoor holten ihren ersten FIA-GT-Erfolg seit September 2012.

Die Weichen für das gute Resultat der WRT-Mannschaft wurden bereits am Start gestellt. Sowohl Vanthoor als auch Rast mogelten sich gleich in Kurve eins in den Rückspiegel Rosinas, der seine Pole vorerst in die Führung des Rennens ummünzen konnte. In der Folge setzten sich allerdings beide Audi-Renner gegen den brandneuen Lamborghini durch, doch nur den späteren Siegern gelang es, sich auch vor selbigem zu halten. Nach den Boxenstopps musste Mayr-Melnhof Kox wieder passieren lassen. Ein Verbremser öffnete dem Reiter-Piloten Tür und Tor.

Wieder Strafen für Parente und Loeb

Eine offene Tür hatte auch Álvaro Parente gesehen. Der Portugiese pflügte mit seinem McLaren zu Beginn der einstündigen Prozedur vom Feldende gen Feldspitze, doch als er Sérgio Jimenez in einem der brasilianischen BMW-Coupés überholen wollte, passierte das Missgeschick. Parente drehte seinen Vordermann bei einem Angriff in der Gilles-Villeneuve-Schikane ungeschickt herum, wodurch er sich und seinem Kollege Sébastien Loeb eine Durchfahrtsstrafe einhandelte. Wenige Minuten später beendete der Rallye-Rekordmann den Nachmittag, und zwar wegen technischer Probleme.

Dass Parente von ganz hinten beginnen musste, war durch die Streichung aller Qualifikationsrunden des Wagens mit der Nummer zehn bedingt worden. Die Technikkommissare hatten nach dem Zeittraining einen Regelverstoß am McLaren der beiden Mitfavoriten festgestellt. Immerhin raste das zweite Fahrzeug der Loeb-Equipe zu Position vier. Mike Parisy und Andreas Zuber lieferten eine weitgehend fehlerfreie Leistung ab und sicherten sich so eine gute Ausgangslage für das morgige Hauptrennen, welches um 14.15 Uhr gestartet werden wird.

Geprägt wurde der heutige Durchgang nebst strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von zahlreichen Positionskämpfen. Hüben wie drüben gab es dabei auch immer wieder kleinere Zusammenstöße, doch im Gegensatz zu den vorangegangen Sitzungen waren rote Flaggen nicht vonnöten. Der Rodrive-Ford-GT von Raijan Mascarello und Felipe Tozzo, der am laufenden Wochenende bereits für mehrere Unterbrechungen sorgte, nahm im Übrigen nicht am Rennen teil. Weshalb, wurde bis dato nicht vermeldet.