Giuliano Alesi, Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Jean Alesi, erlebte im ersten Freien Training der GP3 in Spielberg einen Schreckmoment. Als er am Ende der Start-Ziel-Geraden für Kurve eins abbremsen wollte, verzögerte sein Trident-Bolide nicht. Der 16-Jährige knallte ungebremst in die Reifenstapel. Unfassbare 46g wirkten dabei auf seinen Körper. Obwohl er unverletzt blieb, darf Alesi in Spielberg nicht mehr an den Start gehen.

Die Ärzte legten ein Veto ein, da ein zweiter Einschlag - auch wenn er noch so leicht wäre - für den jungen Franzosen ernsthafte Konsequenzen haben könnte. "Mir tut es für alle leid: Mein Team, meinen Teammanager, meinen Vater... Denn wir haben viel Energie investiert und es hat so geendet. Aber daran können wir jetzt nichts ändern - wir müssen uns auf Silverstone konzentrieren", sagte Alesi gegenüber Autosport.

Alesi machte seinem Team keine Vorwürfe, dass die Bremsen versagten. "Niemand ist schuld daran. Als ich auf die Bremse trat, hat sie nicht funktioniert - so einfach ist das. Es war, als ob man das Kupplungspedal treten würde", berichtete Alesi. "Es war ein guter Reflex, dass ich geradeaus fahren musste, denn wenn der Einschlag seitwärts gewesen wäre, wäre das Auto noch stärker zerstört worden und ich hätte mich schlimmer verletzen können."

Alesi hat gerade einmal zwei Rennen in der GP3 bestritten. Im vergangenen Jahr stieg er vom Kartsport in die französische Formel 4 auf. Der Ferrari-Nachwuchspilot gewann sein Debütrennen und wurde mit zwei weiteren Siegen Gesamtvierter. Bereits am kommenden Freitag wird Alesi beim Freien Training der GP3 in Silverstone wieder im Cockpit sitzen.