Jeweils bestplatzierter Pilot des Rennstalls aus der deutschen Hauptstadt war Tobias Hegewald (Waldbreitbach) auf den Rängen 16 am Samstag und 15 am Sonntag. Polesitter Nigel Melker kam auf die Plätze 23 und 17, Renger van der Zande (beide Niederlande) schied zweimal nach Kollisionen vorzeitig aus. Die Siege holten sich der Mexikaner Esteban Gutierrez und der Indonesier Rio Haryanto.

"Der Speed unserer Fahrer und Autos war wieder sehr gut, doch die Resultate stimmten erneut nicht", hatte Teamchef Peter Mücke bereits nach dem Samstagrennen gesagt und bekräftigte dies auch am Tag darauf. Beim Saisonstart vor drei Wochen in Barcelona hatte Nigel Melker (19) mit der ersten Pole-Position der GP3 Motorsportgeschichte geschrieben, erreichte im Rennen aber nicht das Ziel. In Istanbul kassierte der Niederländer im Samstagrennen eine Durchfahrtsstrafe, weil er nicht richtig in der Startposition stand, und er hatte zudem Schaltprobleme. Am Sonntag war für Melker nicht mehr als Rang 17 drin.

Tobias Hegelwald (20) holte in Istanbul in beiden Rennen jeweils die Platzierung für den Berliner Rennstall, der mit Ralf Schumacher (für den ehemaligen Formel-1-Fahrer und aktuellen Mercedes-DTM-Piloten steht das RSC im Teamnamen) einen prominenten Mitstreiter und Partner in seinen Reihen hat. Am Samstag von Rang zehn gestartet, hatte sich Hegewald schon bis auf den siebten Platz vorgearbeitet, ehe ihn ein Dreher zurückwarf und er von Ende noch bis auf Rang 16 kam. Am Sonntag blieb es mit Rang 15 bei einer Platzierung in derselben Region.

Renger van der Zande (24) startete am Samstag nach Motorproblemen als Letzter des Feldes der 30 Fahrer, die in Einheitsautos mit Dallara-Chassis, Renault-Motor und Pirelli-Bereifung unterwegs sind, in das Rennen. Bei seiner Aufholjagd – er war fast sensationell schon bei auf Rang zwölf nach vorn gekommen – geriet er bei einem Überholmanöver in eine Kollision und schied aus. Das gleiche Schicksal ereilte den Niederländer auch am Sonntag, wo er bereits in der dritten Runde nach einer Kollision seinen beschädigten Rennen abstellen musste.

Die Enttäuschung war am Ende natürlich groß – bei den Fahrern und der gesamten Crew des einzigen deutschen Teams in der GP3 Series, die zum Unterbau der Motorsport-Königsklasse Formel 1 gehört. "Wir sind in der GP3 vorn bei der Musik mit dabei, was ja auch die Ränge drei und vier von Renger und Nigel im Training am Freitag und die zweite Pole-Position von Nigel zeigten. Doch es fehlt uns momentan etwas das Rennglück", erklärte Peter Mücke. Am Sonntag galt für seine Fahrer in Istanbul vor allem die Devise, im Rennen durchzukommen, weitere Erfahrungen zu sammeln und je nach Rennsituation noch einige Plätze gutzumachen. "Das ist größtenteils gelungen. Die Fahrer und das Team machen einen guten Job. Das wird sich auch in den nächsten Rennen in entsprechenden Resultaten zeigen. Lehrgeld haben wir jetzt genug bezahlt", glaubt Teamchef Peter Mücke. Die Läufe fünf und sechs der GP3 Series stehen vom 25. bis 27. Juni im spanischen Valencia an.