Am 21. Juli 2013 hätte es soweit sein sollen: Der verlorene Schatz Österreich GP sollte wieder zum Leben erweckt werden, doch Ecclestone erteilte dem GP eine Absage. Dabei ist der Red Bull Ring nicht nur F1-tauglich, sondern hat auch Charakter. Motorsport-Magazin.com stellt fünf weitere Charakter-Rennstrecken vor, die in Vergessenheit geraten sind. , Foto: Red Bull/GEPA
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Am 21. Juli 2013 hätte es soweit sein sollen: Der verlorene Schatz Österreich GP sollte wieder zum Leben erweckt werden, doch Ecclestone erteilte dem GP eine Absage. Dabei ist der Red Bull Ring nicht nur F1-tauglich, sondern hat auch Charakter. Motorsport-Magazin.com stellt fünf weitere Charakter-Rennstrecken vor, die in Vergessenheit geraten sind.

Avus Berlin: Mit einer Spitzengeschwindigkeit von knapp 400 km/h raste Herman Lang am 30. Mai 1937 mit seinem Silberpfeil auf der Avus zum Sieg. Die Avus wurde zur schnellsten Strecke der Welt, aber auch zur Todesfalle für zahlreiche Piloten. 1959 schoss Jean Behras mit seinem Porsche über den äußeren Rand der Nordkurve hinaus und prallte gegen einen Fahnenmast.1926 überschatteten gleich vier Todesfälle das Rennen., Foto: Mercedes-Benz
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Avus Berlin: Mit einer Spitzengeschwindigkeit von knapp 400 km/h raste Herman Lang am 30. Mai 1937 mit seinem Silberpfeil auf der Avus zum Sieg. Die Avus wurde zur schnellsten Strecke der Welt, aber auch zur Todesfalle für zahlreiche Piloten. 1959 schoss Jean Behras mit seinem Porsche über den äußeren Rand der Nordkurve hinaus und prallte gegen einen Fahnenmast.1926 überschatteten gleich vier Todesfälle das Rennen.

Ihren Bau verdankt die Rennstrecke den deutschen Renn-Misserfolgen des 20. Jahrhunderts. Um den Wettbewerbsnachteil gegen die Engländer und Franzosen aufzuholen, ließ Kaiser Wilhelm II. eine permanente Rennstrecke bauen. Das Bauprojekt bekam den Namen "Automobil- und Verkehrsübungsplatz", kurz "Avus".
, Foto: Mercedes
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Ihren Bau verdankt die Rennstrecke den deutschen Renn-Misserfolgen des 20. Jahrhunderts. Um den Wettbewerbsnachteil gegen die Engländer und Franzosen aufzuholen, ließ Kaiser Wilhelm II. eine permanente Rennstrecke bauen. Das Bauprojekt bekam den Namen "Automobil- und Verkehrsübungsplatz", kurz "Avus".

Watkins Glen: 12 Schwerverletzte, 1 Kind getötet. Erst nach dieser traurigen Bilanz wurden die Rennen in Watkins Glen, die bis 1952 auf öffentlichen Straßen stattfanden, gestoppt und eine permanente Rennstrecke gebaut. 1961 ging der erste F1-GP auf dem Kurs über die Bühne. , Foto: 1978
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Watkins Glen: 12 Schwerverletzte, 1 Kind getötet. Erst nach dieser traurigen Bilanz wurden die Rennen in Watkins Glen, die bis 1952 auf öffentlichen Straßen stattfanden, gestoppt und eine permanente Rennstrecke gebaut. 1961 ging der erste F1-GP auf dem Kurs über die Bühne.

"The Glen" wie der Kurs von den Fans genannt wurde, zählte zu den gefährlichsten Rennstrecken der Welt. 1973 starb Francois Cevert in seinem Tyrell. Auch der Österreicher Helmut Koinigg auf Surtees hatte ein Jahr später keine Chance, als sein linker Hinterreifen platzte. Die Formel 1 blieb "The Glen" dennoch bis 1980 treu. , Foto: Phipps/Sutton
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"The Glen" wie der Kurs von den Fans genannt wurde, zählte zu den gefährlichsten Rennstrecken der Welt. 1973 starb Francois Cevert in seinem Tyrell. Auch der Österreicher Helmut Koinigg auf Surtees hatte ein Jahr später keine Chance, als sein linker Hinterreifen platzte. Die Formel 1 blieb "The Glen" dennoch bis 1980 treu.

Adelaide Circuit: "Adelaide ist ein echt harter Straßenkurs im amerikanischen Stil. Die Betonmauern auf jeder Seite lassen keinen Fehler zu", erzählte einst Martin Brundle. Ähnlich wie in Monaco wurden in Adelaide normale Verkehrsstraßen abgesperrt, lediglich der letzte und erste Streckenabschnitt vor der Start- und Zielgeraden waren als permanente Rennstrecke ausgelegt. , Foto: Williams
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Adelaide Circuit: "Adelaide ist ein echt harter Straßenkurs im amerikanischen Stil. Die Betonmauern auf jeder Seite lassen keinen Fehler zu", erzählte einst Martin Brundle. Ähnlich wie in Monaco wurden in Adelaide normale Verkehrsstraßen abgesperrt, lediglich der letzte und erste Streckenabschnitt vor der Start- und Zielgeraden waren als permanente Rennstrecke ausgelegt.

Mika Häkkinen verbindet ganz spezielle Erinnerung mit Adelaide. 1995 erlebte der Finne im Freien Training einen Horrorcrash. Er schlitzte sich in der Highspeedkurve Malthouse Corner seinen Reifen auf, drehte sich von der Strecke und prallte gegen die Mauer. Nur durch einen sofortigen Luftröhrenschnitt konnte Häkkinen gerettet werden. , Foto: Sutton
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Mika Häkkinen verbindet ganz spezielle Erinnerung mit Adelaide. 1995 erlebte der Finne im Freien Training einen Horrorcrash. Er schlitzte sich in der Highspeedkurve Malthouse Corner seinen Reifen auf, drehte sich von der Strecke und prallte gegen die Mauer. Nur durch einen sofortigen Luftröhrenschnitt konnte Häkkinen gerettet werden.

 Circuit de Reims Gueux: Reims Gueux bestand aus einem Dreieckskurs auf den öffentlichen Straßen D 27, D 26 und RN 31 und zählte neben Spa-Francorchamps und Monza zu den schnellsten Rennstrecken Europas. 1954 durfte sich Juan Manuel Fangio über 50 Flaschen Champagner freuen, als er im Freien Training die "Schallmauer" von 200 km/h durchbrach. Beim letzten GP 1966 kam Lorenzo Bandini im Freien Training auf einen Schnitt von über 230 km/h., Foto: Sutton
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Circuit de Reims Gueux: Reims Gueux bestand aus einem Dreieckskurs auf den öffentlichen Straßen D 27, D 26 und RN 31 und zählte neben Spa-Francorchamps und Monza zu den schnellsten Rennstrecken Europas. 1954 durfte sich Juan Manuel Fangio über 50 Flaschen Champagner freuen, als er im Freien Training die "Schallmauer" von 200 km/h durchbrach. Beim letzten GP 1966 kam Lorenzo Bandini im Freien Training auf einen Schnitt von über 230 km/h.

Die Windschattenduelle und Ausbremsmanöver vor den Haarnadelkurven forderten nicht nur höchste Motorleistung, sondern verlangten den Fahrern auch Todesmut ab. Zumeist endeten die Duelle in Reims Gueux in schweren Unfällen, wie 1958 als sich der italienische Rennfahrer Luigi Musso mit seinem Ferrari-Teamkollegen Mike Hawthorn auf der Strecke einen Hochgeschwindigkeitszweikampf lieferte und dabei ums Leben kam. , Foto: Sutton
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Die Windschattenduelle und Ausbremsmanöver vor den Haarnadelkurven forderten nicht nur höchste Motorleistung, sondern verlangten den Fahrern auch Todesmut ab. Zumeist endeten die Duelle in Reims Gueux in schweren Unfällen, wie 1958 als sich der italienische Rennfahrer Luigi Musso mit seinem Ferrari-Teamkollegen Mike Hawthorn auf der Strecke einen Hochgeschwindigkeitszweikampf lieferte und dabei ums Leben kam.

Aintree: Mit dem Sieg in Aintree wollte Stirling Moss verhindern, bei Mercedes-Benz als ewige Nummer zwei hinter Teamkollege Juan Manuel Fangio abgeschrieben zu werden. Deshalb lieferte sich der Brite beim Großen Preis von Großbritannien einen Zweikampf der Spitzenklasse. Mit lediglich zwei Tausendsteln Vorsprung überquerte Moss die Ziellinie vor dem Argentinier. Damit sorgten die beiden Mercedes-Benz-Piloten für den zweitengsten Zieleinlauf in der Geschichte der Formel 1. , Foto: Sutton
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Aintree: Mit dem Sieg in Aintree wollte Stirling Moss verhindern, bei Mercedes-Benz als ewige Nummer zwei hinter Teamkollege Juan Manuel Fangio abgeschrieben zu werden. Deshalb lieferte sich der Brite beim Großen Preis von Großbritannien einen Zweikampf der Spitzenklasse. Mit lediglich zwei Tausendsteln Vorsprung überquerte Moss die Ziellinie vor dem Argentinier. Damit sorgten die beiden Mercedes-Benz-Piloten für den zweitengsten Zieleinlauf in der Geschichte der Formel 1.

Aber nicht nur dieses Rennen verbindet man auf alle Zeiten mit der Rennstrecke Aintree, sondern auch eine weit weniger rühmliche Sache - den Gestank. "Der Geruch von den Urinflaschen der Zuschauer wird mir für immer in Erinnerung bleiben", erzählte vor Jahren der renommierte Motorsportjournalist Denis Jenkinson. 1962 ging der letzte F1-Grand-Prix auf der berühmten Rennstrecke nördlich von Liverpool über die Bühne. , Foto: Sutton
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Aber nicht nur dieses Rennen verbindet man auf alle Zeiten mit der Rennstrecke Aintree, sondern auch eine weit weniger rühmliche Sache - den Gestank. "Der Geruch von den Urinflaschen der Zuschauer wird mir für immer in Erinnerung bleiben", erzählte vor Jahren der renommierte Motorsportjournalist Denis Jenkinson. 1962 ging der letzte F1-Grand-Prix auf der berühmten Rennstrecke nördlich von Liverpool über die Bühne.