Nach einem weiteren Sieg in Barcelona kommt Nico Hülkenberg mit 24 Punkten Vorsprung nach Le Mans. Aber sicher hat er den Titel noch auf keinen Fall, denn es kann immer noch etwas passieren. Entschieden ist die Meisterschaft für ihn erst, wenn wirklich nichts mehr geht. Wenn er weiter so clever fährt wie in den letzten Rennen und noch ein paar Punkte sammelt, kann er das locker nach Hause fahren. Nun muss er am Samstag vorne landen, am Sonntag noch ein paar Zähler holen und dann macht er alles klar.

Mittlerweile hat Nico die letzten fünf Samstagsrennen gewonnen und ist damit seit dem Norisring ungeschlagen. Am Anfang der Saison sind ihm noch ein paar Fehler unterlaufen, so hat er zum Beispiel in Pau das Auto in Führung liegend weggeworfen, dazu kam Pech und der Motorschaden in Hockenheim. So kam es, dass Mortara zwischenzeitlich die Tabelle anführte und es für Hülkenberg gar nicht gut aussah.

Seit der Sommerpause hat Mortara allerdings stark nachgelassen und ist nicht mehr so konstant unterwegs - nur die Konstanz hat ihm damals die Tabellenführung eingebracht. Er muss sich jetzt eigentlich nach hinten orientieren, denn dort lauern einige Piloten, die noch auf den Vizetitel schielen - bei vier Rennen sind noch viele Punkte zu vergeben. Jules Bianchi ist in den letzten Rennen gut gefahren, aber die besten Chancen haben - meiner Meinung nach - Christian Vietoris und Renger van der Zande. Letzterer hat zwar in Barcelona keine Punkte holen können, dort ging Mortara aber ebenfalls leer aus. Vietoris stand stattdessen zwei Mal auf dem Podium und konnte extrem aufholen.

Für Vietoris schienen die Rennen in Spanien eine Wende zu sein - endlich hat er den Start mal richtig gut hinbekommen, nachdem er zuvor ein paar Mal stehenblieb. Es ist und bleibt aber schwierig, mit einem Formel 3 anzufahren, da man unter anderem die Handbremse nutzen muss und es auf viele Faktoren ankommt. Fast bei jedem Rennen bleibt jemand stehen. Mit einem guten Start kann man Positionen gewinnen, aber wenn man einen kleinen Fehler macht, ist das Rennen schnell gelaufen.

Vietoris und Van der Zande haben noch Chancen auf den Vizetitel, Foto: F3 EuroSeries
Vietoris und Van der Zande haben noch Chancen auf den Vizetitel, Foto: F3 EuroSeries

Die nächsten beiden Läufe finden schon am Wochenende in Le Mans statt. Für die meisten Fahrer ist die Strecke Neuland, denn das letzte Mal fuhr man 2006 dort - kein Fahrer ist in seinem dritten Jahr. Einige kennen die Strecke aber schon aus anderen Serien, so sind Mortara, Clos und auch Clairay schon mit der Formel Renault auf dem Bugatti-Kurs gefahren. Außerdem ist es für die französischen Teams ART und Signature ein Heimrennen, beide kennen sich dort gut aus; für Mücke oder Prema wird es daher nicht einfach. Da die Strecke nicht unbedingt als lang anzusehen ist, wird es allerdings wieder sehr eng zugehen und vielleicht eine Überraschung geben...

2009 mit Dach über dem Kopf?

Nicht überraschen würde es mich, wenn am Ende ein französisches Team gewinnt, vielleicht ja sogar mit einem französischen Fahrer. Es wäre ebenfalls kaum überraschend, wenn Nico Hülkenberg den Titel in Le Mans perfekt macht - es liegt in seiner Hand.

Bei mir selbst laufen bereits die Vorbereitungen für die kommende Saison, wo es auf jeden Fall weitergehen soll. Mit einem neuen Management plane ich die Optionen für 2009, mögliche Neuigkeiten werdet ihr natürlich hier erfahren. Aber es wäre kein Wunder, wenn ich im nächsten Jahr mit einem Dach über dem Kopf starten würde...