Der Fight um den begehrten Titel in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie ist härter denn je und auch ausgeglichener als jemals zuvor. Ein Beispiel hierfür liefert der Blick in die Tabelle nach dem Rennwochenende in Assen. Sechs verschiedene Piloten konnten sich bereits als Sieger feiern lassen. Sie machen auch die Nationenvielfalt im ATS Formel-3-Cup des aktuellen Jahrgangs deutlich. Tom Dillmann kommt aus Frankreich, Daniel Abt aus Deutschland, ebenso wie Nico Monien, Stef Dusseldorp ist Niederländer, Kevin Magnussen kommt aus Dänemark und Felix Rosenqvist aus Schweden.

Am kommenden Wochenende sind sie auf dem EuroSpeedway Lausitz zu beobachten, dann geht es in eine weitere Runde und auch ins letzte Saisondrittel. Die Läufe 13 und 14 auf dem Grand Prix Kurs in der Niederlausitz sind deshalb besonders spannend. Mit einem Starterfeld in Grand Prix Stärke präsentiert sich der ATS Formel-3-Cup auf der ostdeutschen Piste. Damit ist die beliebte Monoposto-Serie nicht nur bestens besetzt, sie ist auch die schnellste des Renn-Wochenendes.

Vor allem der Kampf der Rookies gegen die arrivierten Piloten ist voller Brisanz. Daniel Abt, der Spross des DTM-Teamchefs Hans-Jürgen Abt, Kevin Magnussen, Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Jan Magnussen und der junge Felix Rosenqvist zeigen in ihrem ersten Formel-3-Jahr eine erstaunliche Kaltschnäuzigkeit. Ihr Respekt vor den erfahrenen Piloten vom Schlage eines Tom Dillmann oder vor dem amtierenden Vizemeister Stef Dusseldorp hält sich nicht nur in Grenzen, er ist schlichtweg nicht spürbar.

Die Jugend drängt nach vorn. Daniel Abt ist wie Kevin Magnussen 17 Jahre jung, Felix Rosenqvist nur ein Jahr älter. Noch ohne Führerschein ausgestattet, dafür aber mit mächtig Dampf auf der Rennstrecke unterwegs, zeigt das schnelle Trio erstaunliche Leistungen. Vor allem Rosenqvist kommt immer besser in Fahrt: aus den letzten sechs Saisonrennen holte er zwei Sieg, drei zweite Plätze und liegt nun mit 57 Punkten in direkter Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Diese wird noch immer vom erfahrenen Tom Dillmann angeführt, der sich mit 90 Zählern ganz oben behauptet.

Daniel Abt besitzt 73 Punkte und nach seiner Nullnummer in Assen einen dicken Hals: "Ich bin froh, dass es schon am kommenden Wochenende in der Lausitz weitergeht. Dies hilft mir, die Enttäuschung von Assen schneller zu verarbeiten". Kevin Magnussen und Stef Dusseldorp belegen mit 61 beziehungsweise 60 Punkten nahezu gleichauf die Tabellenplätze drei und vier.

Auch im gewohnten Rahmen des ADAC Masters Weekends am 14. und 15. August ist auf dem EuroSpeedway Lausitz wieder alles drin - vielleicht schaffen es ja auch Markus Pommer und Rene Binder wieder, die vor Wochenfrist in Assen ihre ersten Podestplätze in diesem Jahr einfuhren.