Zur Saisonhalbzeit gastierte die GTP Pro Series auf dem kurvenreichen Circuito do Estoril in Portugal und sorgte dabei nicht nur für reichlich Action, sondern auch eine Menge Blechschäden. Vorne war die Sache schnell klar: Bereits nach drei Kurven lag Thomas Wackerbauer in Führung und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Für eine Überraschung sorgte der Niederländer Peter Jan Hoekstra, der in seinem Pagani Zonda R seine erste Pole Position in der GTP Pro Series feiern durfte. Die Zuschauer sahen ein Rennen, das vor allem über den Reifenverschleiß auf der Hinterachse entschieden wurde.

Kollision am Start

Beim Start flogen die Fetzen zum ersten Mal, Foto: Racersleague
Beim Start flogen die Fetzen zum ersten Mal, Foto: Racersleague

Zunächst sah es so aus, als könnte Peter Jan Hoekstra seine Pole Position gegen den Raketenstarter Alexander Falkenhain perfekt ummünzen, doch vor der ersten Kurve setzte sich der Raptor-Pilot in seinem Gumpert Apollo neben den Niederländer. Die Autos von Falkenhain und Hoekstra berührten sich im Scheitelpunkt der ersten Kurve und der von Platz drei gestartete Thomas Wackerbauer ließ sich die Chance nicht entgehen, sich an die Spitze zu setzen. Auch Thomas Tometzki in der Inside-Paddock-Corvette nutzte die Gunst der Stunde und ging auf die zweite Position, dahinter folgten Falkenhain und Hoekstra. Auf der fünften Position folgte Kim Strohmann, der das Drehmoment seines Gumpert Apollo perfekt nutzen konnte und sich am Start um drei Positionen verbesserte.

Im vorderen Mittelfeld kam es noch in der ersten Kurve zur ersten Kollision: Der Gaststarter aus dem ADAC GT Masters, Lennart Marioneck verfehlte seinen Bremspunkt einige Meter und traf Stefan Moebus und Thomas König, die dadurch einige Plätze abgeben mussten. In der Gancho-Schikane unterlief dann dem Meisterschaftsführenden Sven Brandenburg ein Fauxpas: Der auf Position sieben liegende Lister-Pilot traf Stefan Konieczny am Heck, wodurch dieser sich drehte und ans Ende des Feldes zurückfiel. Am Ende der ersten Runde führte Wackerbauer vor Tometzki, Falkenhain, Hoekstra und Strohmann. Auf den restlichen Top-10-Plätzen folgten Sven Brandenburg, Thomas Edlbergmeier, Mirko Wenzel, Laurin Heinrich und Rainer Ebner.

In der Anfangsphase gab es vor allem am Ende der Top-10 sehenswerte Zweikämpfe. An der Spitze konnte sich Wackerbauer im Saleen S7R von Thomas Tometzki absetzen. Nach 15 gefahren Runden bekamen dann die meisten Fahrer Probleme mit ihren Reifen und so setzte sich Peter Jan Hoekstra in Runde 19 an Alexander Falkenhain vorbei. Kim Strohmann blieb dahinter in Lauerstellung, ehe er drei Runden später seinerseits versuchte, Falkenhain zu überholen. Der Spieleplanet-Pilot setzte sich in der ersten Kurve außen neben Falkenhain und ging in einem sensationellen Manöver über die Außenbahn vorbei. Eine Kurve später konnte Falkenhain allerdings dank eines Fehlers von Strohmann wieder kontern und es blieb bei der alten Reihenfolge.

Nachtanken und Reifenwechsel

Kleinere Kollisionen im Mittelfeld blieben nicht aus, Foto: Racersleague
Kleinere Kollisionen im Mittelfeld blieben nicht aus, Foto: Racersleague

Kurz vor Rennhälfte kamen dann die ersten Fahrer an die Box, um sich frische Reifen aufzuziehen. Wie immer stellte sich die Frage, wer an der Box wichtige Sekunden gewinnen kann. An der Spitze blieb Wackerbauer vor Tometzki, doch dahinter hatte ein Spritsparer mal wieder seinen Auftritt: Strohmann konnte an der Box durch eine kürzere Standzeit an Falkenhain und Hoekstra vorbei gehen und übernahm den letzten Platz auf dem Podium. Falkenhain konnte seinerseits den geringeren Spritverbrauch seines Gumpert Apollo gegenüber Peter Jan Hoekstra ausnutzen und lag nach den Boxenstopps auf der vierten Position.

Am Ende der 50. Runde kam Thomas Wackerbauer mit über 15 Sekunden Vorsprung als erster aus der Parabolica Ayrton Senna und überquerte vor Thomas Tometzki und Kim Strohmann die Ziellinie. Dahinter überließ Alexander Falkenhain aufgrund der Startkollision auf den letzten Metern den vierten Platz Peter Jan Hoekstra. Auf den weiteren Positionen folgten Sven Brandenburg, Thomas Edlbergmeier, Josef Edlbergmeier, Rainer Ebner und Stefan Moebus.

In der Fahrermeisterschaft führt weiterhin Sven Brandenburg im Lister Storm mit 129 Punkten. Der Spieleplanet-Pilot Kim Strohmann konnte allerdings aufholen und liegt nun mit ihm gleichauf. Auf der dritten Position folgt Thomas Wackerbauer im Saleen S7R. Die Teamwertung wird weiterhin vom Brüderpaar Josef und Thomas Edlbergmeier angeführt. Die beiden Maserati-Piloten liegen mit 227 Punkten vor den beiden LDK-Piloten Jens Fey und Matthias Hartmann und dem Team Inside-Paddock um Thomas Tometzki und Stefan Moebus. Das nächste Rennen findet am 16.12. in Elkhart Lake statt.